Montag, 29. September 2014

Wofür Wien Geld hat, und wofür nicht

Gastkommentar von Andreas Unterberger: Kein Geld mehr für Kultur, kein Geld mehr für Wissenschaft, aber viel Geld für einen Schlagerwettbewerb: Das sind die Prioritäten, die das Wiener Rathaus bei der Verwendung von Steuergeldern setzt.

Die Fakten allein aus den letzten Tagen: Der weltweit renommierte Kreisler-Wettbewerb, bei dem in Wien der beste Violinist der Welt gesucht wird und über den auf allen Kontinenten berichtet wird, wäre heuer fast abgesagt worden. Das Rathaus hat heuer den Kostenbeitrag (60.000 Euro) abgelehnt. Niemand kann mehr sagen, ob es diesen Wettbewerb in Zukunft geben wird.
Das IHS (Institut für Höhere Studien) in Wien steht vor dem Zusperren, weil die Gemeinde Wien nicht bereit ist, 600.000 Euro für das Institut aufzuwenden. Informanten sagen, dass das IHS jetzt in ein anderes Bundesland übersiedeln dürfte, um überleben zu können.
Es geht aber auch anders. In anderen Fällen hat man im Rathaus sehr große Spendierhosen angezogen:
Nicht weniger als 8,89 Millionen Euro werden aus dem Wiener Stadtbudget für den Schlagwettbewerb der Europäischen Fernsehanstalten ausgegeben. Wobei Experten meinen, dass dieser am Schluss noch viel mehr Steuergeld kosten wird (den letzten Song Contest hat Conchita Wurst gewonnen, der derzeit im Pariser Strip-tease-Lokal „Crazy Horse“ an einer Travestie-Show teilnimmt).

453.000 Euro für Wienwoche

Steuergeld (453.000 Euro) gab es in den letzten Tagen auch für das grüne Agitationsfestival „Wienwoche“. In dessen Rahmen fanden dann so honorige Dinge statt wie ein „Kopulationsring“ oder Veranstaltungen, welche die Befreiung Ungarns und des Balkans von der osmanischen Besetzung durch Prinz Eugen als „Angriffskrieg“ denunzierten.
Zwei Millionen Euro zusätzlich wird es im kommenden Jahr für das „Marketing“ des Rathauses geben. Mit diesem Geld wollen die regierenden Parteien für sich mehr Stimmung machen – auf Kosten der Steuerzahler. Wird doch 2015 der Wiener Gemeinderat neu gewählt.
Eine massive Geldverschwendung war dieser Tage auch die zehnstündige Sperre des Rings zur besten Geschäfts-, Tourismus- und Bürozeit, damit dort ein Kunstrasen aufgelegt werden konnte. Menschen waren freilich auf diesem Rasen so gut wie keine zu sehen. Die größten Kosten sind bei dieser „Aktion“ freilich nicht dem Rathaus, sondern den einzelnen Bürgern entstanden: Sie steckten lange im Stau und konnten keine Verabredungen einhalten. Die Geschäfte rund um diese Aktion beklagten einen spürbaren Umsatzrückgang. Und der Umwelt haben die Stauabgase wohl auch nicht geholfen.
Gibt’s noch irgendwelche Zweifel, was den Rathausgewaltigen wichtig ist und was nicht? Bürger, klassische Musik und Wissenschaft sind es ganz eindeutig nicht. Dabei ist unsere Zukunft absolut von Kultur und Forschung abhängig. Und nicht von Kunstrasen und Song Contests.

Wien müsste sparen

Um nicht missverstanden zu werden: Man könnte in Zeiten der Budgetnöte auch über die Notwendigkeit von Geigen-Wettbewerben und Forschungsinstituten diskutieren, wenn nicht gleichzeitig so absurde andere Prioritäten gesetzt würden. Denn eigentlich müsste Wien ja ganz dringend sparen. Ein Rohbericht des Rechnungshofs machte jetzt ausdrücklich klar: Wiens Budgetpolitik sei mittelfristig nicht finanzierbar. Der Schuldenstand betrug schon Ende 2013 über 4,6 Milliarden Euro. Und Wien hat jetzt schon mehr Schulden als alle anderen Gemeinden Österreichs zusammen . . .

Der Autor war 14 Jahre Chefredakteur von „Presse“ bzw. „Wiener Zeitung“. Er schreibt unter www.andreas-unterberger.at sein „nicht ganz unpolitisches Tagebuch“, das heute Österreichs meistgelesener Internet-Blog ist.


Demo für Udo Jürgens!

Kein Witz: Am Dienstag will eine Handvoll Aktivisten für "Mehr Musik von Udo Jürgens" halb Wien blockieren, berichtet der ARBÖ. Ab Mittag zieht der kleine Tross von der Ringstraße durch den zweiten Bezirk zum Praterstern. Der Autoklub befürchtet massive Staus bis in den Abend. Jetzt reicht es auch der Politik.


Der Politik kann es nicht reichen, ganz im Gegenteil, jetzt weiß sie was sie mit dem Österreichern anfangen kann und das ist wirklich nicht zu wenig. Udo Jürgens hin oder her, der ganze Wahnsinn der sich jetzt breit macht ist nur ein Ausdruck der Endpolitisierung des Österreichers! Das haben sie gewollt und jetzt haben sie es erreicht. Nicht alle sind so dämlich, wie die die da demonstriert haben, es gibt auch andere und das ist gut so. 

Ist Faymann die SPÖ? Partei ohne Grundwerte

SPÖ: Partei ohne Grundwerte

Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Die Grundwerte der Sozialdemokratie findet man in der SPÖ nur noch in homöopathischen Dosen.
Ein Kommentar von Thomas Knapp
Bundeskanzler Werner Faymann wird nachgesagt, weitgehend ideologiefrei in den Tag zu gehen. Oft werden Probleme der SPÖ von ideologiefesten KritikerInnen darauf zurückgeführt. Nach Faymann, so hofft man, könnten „echte“ SozialdemokratInnen ans Ruder kommen. Aber woher sollen sie kommen? Es ist nicht nur unwahrscheinlich, es ist eigentlich undenkbar, dass solche Leute in der zweiten und dritten Reihe hinter der Parteispitze sitzen. Müssten sie nicht schon längst den Aufstand wagen, wenn sie tatsächlich so von sozialdemokratischer Ideologie geleitet wären, wie manche es erhoffen? Wie kann man von jemand, der alle Ideologielosigkeit und Grauheit, jede Beliebigkeit und alles Loslassen sozialdemokratischer Werte und Ziele mitträgt, erwarten, es plötzlich anders zu machen? Ist nicht das Gegenteil wahrscheinlich? Die SPÖ leidet nicht unter Werner Faymann, die SPÖ ist Werner Faymann. Der Vorsitzende verkörpert seine Partei perfekt.

Freiheit

Dieser Grundwert wird der Sozialdemokratie selten zugeschrieben. Im Gegensatz zum Liberalismus ist hier nicht die verbreitetere Idee der sogenannten „negativen Freiheit“ (oder auch „Freiheit von“, d.h. Freiheit von inneren und äußeren Zwängen) gemeint, sondern das Konzept der „positiven Freiheit“ (oder auch „Freiheit zu“). Freiheit in sozialdemokratischem Verständnis heißt nicht nur, dass der Staat etwas nicht verbietet (z.B. freie Presse), sondern dass er seine BürgerInnen aktiv unterstützt (z.B. Presseförderung). 1
Die SPÖ verfolgt die positive Freiheit der BürgerInnen nicht weiter. Keine Vision, wie man Menschen in der „Armutsfalle“ helfen könnte, kein glühendes Engagement die sich selbst reproduzierende soziale Selektion in Schulen und Universitäten zu durchbrechen und geradezu aktive Einschränkung der positiven und negativen Freiheiten von MigrantInnen und insbesondere AsylwerberInnen. Vom Grundwert der Freiheit findet man in der SPÖ kaum eine Spur.

Gleichheit

Auch die sozialdemokratische Gleichheitskonzeption ist traditionell sehr stark und geht über minimale Gleichheit liberaler und konservativer Ideen hinaus. Es geht nicht nur um eine Gleichheit vor dem Gesetz, sondern auch um eine Gleichheit der Lebensqualität, zumindest soll niemand unter einen bestimmten Standard fallen. Wie bei der positiven Freiheit will eine sozialdemokratische Gleichheitskonzeption die Menschen aktiv dabei unterstützen, Freie und Gleiche zu sein.
Hier lässt sich die Konzeption angreifen – wie weit geht man, bevor man in Gleichmacherei verfällt? Eine tatsächlich schwierige Abgrenzung, aber auch eine Frage, die sich für die SPÖ nicht stellt. Sie verfolgt keine Gleichheitsziele mit Nachdruck, nicht einmal minimale Gleichheit vor dem Recht für Liebespaare (Stichwort Eheöffnung). Manchmal bekommt man Lippenbekenntnisse, aber manchmal nicht einmal das. Privatschulen als Instrument einer sich selbst reproduzierenden monetären Elite? Jedes Jahr, das ohne vernünftige Gesamtschule vergeht, verfestigt und verschlimmert sich die Ungleichheit in der österreichischen Gesellschaft? Für die SPÖ anscheinend kein Grund zur Aufregung.

Gerechtigkeit

Der bekannteste der vier Grundwerte und jener, den Werner Faymann gerne plakatiert. Von vier Grundwerten erinnert sich die SPÖ nur an einen, und auch nur insofern, als sie damit für sich selbst Werbung macht. Mit Leben erfüllt sie die Idee der Gerechtigkeit nicht. Vieles vom Punkt „Gleichheit“ könnte man hier wiederholen. Gleichheit ist, gerade nach sozialdemokratischem Verständnis, ein integraler Bestandteil und eine notwendige Voraussetzung von Gerechtigkeit. Insofern ist klar, dass eine Partei, der Gleichheit weitgehend egal ist, auch keine Gerechtigkeit, zumindest nicht nach sozialdemokratischem Verständnis, anstreben kann.
Wenn Werner Faymann von Gerechtigkeit spricht, meint er damit kein Gesamtkonzept und keine gesellschaftliche Vision, sondern eine gerechte Verteilung der Steuerlast. Immerhin, könnte man meinen. Wenn er denn eine gerechte Verteilung der Steuerlast auch tatsächlich wollen, und nicht nur davon sprechen würde. Dabei geht es nicht nur um vermögensbezogene Steuern, die auch unter SPÖ-Kanzlern weit unter dem OECD-Schnitt, aber auch unter den Werten von des Sozialismus unverdächtigen Staaten wie den USA, liegen. Davon spricht in der SPÖ zumindest ab und zu jemand. Aber schon die offensichtliche Ungerechtigkeit im Sozialversicherungssystem, wo Beiträge, Leistungen und Selbstbehalte in keiner sinnvollen Relation zueinander stehen, da jedes Bundesland und zig Berufsgruppen eigene Kassen haben, wird ignoriert. Nicht einmal bei dem, was jemand am Lohnzettel abgezogen wird, hat die SPÖ eine Vision von Gerechtigkeit.

Solidarität

Das größte Versagen der SPÖ aber ist, dass sie den Grundwert der Solidarität vergessen hat. Die Solidarität ist die Grundlage einer politischen ArbeiterInnenbewegung und einer gerechten Gesellschaft. Die Schwachen sind gemeinsam nicht mehr schwach. Selbst die Schwächsten haben nichts zu fürchten, weil sich die Stärksten schützend vor sie stellen. Solidarität ist so etwas wie der Kit, der Theorie übersteigt und alle anderen vereint. Weil wir alle Menschen sind, soll es keinem von uns schlecht gehen. Solidarität ist die Antwort der Sozialdemokratie auf Unterdrückung und Terror, auf Unglück und Neid, auf Böswilligkeit und Ungerechtigkeit. Es ist die Solidarität, die die Sozialdemokratie zu der politischen Erfolgsgeschichte gemacht hat, die sie ist.
Doch die SPÖ, die unter Faymann wieder engstens mit dem ÖGB verbunden ist, hat die Solidarität großteils verlernt. Das sagt auch viel über die Gewerkschaft aus. Höchstens bei Pensionsdebatten, wenn Liberale und Konservative ihre Kürzungsfantasien damit durchbringen wollen, dass sie Junge gegen Alte ausspielen, regt sich noch ein Funken Solidarität in der SPÖ, wenn die Jugendorganisationen ausrücken, um gegen Pensionskürzungen mobil zu machen. Freilich kein Licht ohne Schatten. Das sozialdemokratische Pensionsmodell basiert auf gesamtgesellschaftlicher Solidarität, die SPÖ scheint aber bereit, das aufzugeben. Der Markt weiß es besser.
Entsolidarisierung ist ein elementarer Bestandteil all dessen, was als neoliberal kritisiert wird. Eine solidarische Gesellschaft überlässt die Schwächsten nicht sich selbst, und die Verteilung der Güter und Chancen nicht dem Zufall der Geburt oder dem freien Markt, sondern einer demokratisch gewählten Regulierung und Umverteilung. Doch davon ist in der SPÖ keine Rede. Unbeholfen humpelt sie dem längst gescheiterten „dritten Weg“ nach oder lässt sich von Interessen fernab der Sozialdemokratie beeinflussen. Eine Partei, die wirtschaftspolitisch die neoliberalen Visionen eines Hannes Androsch aushält, ist keine sozialdemokratische. Eine Partei, die die Schwächsten nicht schützt, etwa mittellose Menschen die nur ihre nackte Haut vor dem Krieg retten konnten, aber einen rechtspopulistischen Landeshauptmann wie Hans Niessl aushält, ist keine sozialdemokratische.

Aber?

Aber, wenden Faymann und Co gerne gegen jede Kritik ein, die SPÖ habe nun einmal keine absolute Mehrheit. Also könne man nicht erwarten, dass sie alles umsetzt, was sie will. Das gehe einfach nicht. Stimmt. Nur ist das ein Einwand auf Kritik, die kaum oder gar nicht geäußert wird. Die meisten KritikerInnen verlangen nicht „alles“, sondern wären von „etwas“ schon überrascht und beeindruckt. Vor allem aber geht es darum, was die SPÖ will. Sie will ihre Grundwerte gar nicht umsetzen, das ist der Punkt. Wenn es um Postendeals geht, hat die SPÖ überhaupt kein Problem, sich durchzusetzen, oder einen Kompromiss zu erzielen, der beide Seiten weiterbringt. Man stelle sich vor, die ÖVP würde die SPÖ vor die Wahl stellen: Entweder wir lassen die ÖBB für 20 Jahre komplett in Ruhe oder wir beschließen eine Gesamtschule nach skandinavischem Modell. Kann es irgendeinen Zweifel geben, was die SPÖ wählen würde? Und genau deshalb kann sie sich jetzt gerade so leicht von der Gesamtschule verabschieden – weil sie sie gar nicht wirklich wollte.


Samstag, 27. September 2014

Der "unvergessene Kamerad" + Stadt Wien

Die Tafel in Neubau erinnert an den "unvergessenen Kameraden" Alexander Löhr, der 1947 hingerichtet wurde
Wien - Gleich beim Eingang links, hinten an der Wand hängt ein Bildnis mit der Schriftzug "Sie werden auferstehen". Zufall oder gar nicht - darunter ist eine Gedenktafel für den "unvergessenen Kameraden Generaloberst Alexander Löhr" montiert.
Am Donnerstag wurde der Friede in der Stiftskirche auf der Wiener Mariahilfer Straße von den Grünen gestört. Sie fordern die Entfernung der Tafel. Der Grund: Löhr war für die Bombardierung Warschaus am 25. September 1939 verantwortlich, was aber, wie Grünen-Abgeordneter Harald Walser festhielt, " gar nicht sein einziges Kriegsverbrechen war".
Oberbefehlshaber der Heeresgruppe E
Löhr war unter anderem 1943 als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe E an der Deportation von mehr als 48.000 Juden sowie Jüdinnen beteiligt. 1947 wurde Löhr als Kriegsverbrecher hingerichtet.
Walser sieht das Verteidigungsministerium sowie die Militärdiözese in der Pflicht. Der Eingangsbereich der Kirche müsse umgestaltet werden, denn: "Es ist erstaunlich, wem aller hier noch gedacht wird", sagt Nikolaus Kunrath von den Wiener Grünen - etwa anderen Wehrmachtsangehörigen oder der Neun . Panzerdivision.
Ministerium verweist auf Ordinariat
Im Ministerium verweist man auf das Militärordinariat. Dort heißt es: "Die Gedenktafeln in der Stiftskirche dienen keineswegs der Verherrlichung von Kriegsverbrechen. Im kirchlichen Raum steht das Gebet für die Verstorbenen im Vordergrund, ebenso sowie gerade für die, die sich schuldig gemacht haben." Es gebe seit längerem Überlegungen den Innenraum der Kirche neu zu gestalten, "um Missverständnisse zu vermeiden". Unklar ist, warum es diese Tafel schon wieder gibt. Denn eine solche Gedenktafel gab es bereits einmal, sie wurde aber 1986 nach Protesten abmontiert. Damals war sie einer der Auslöser für die Waldheim-Affäre. Kurt Waldheim war nämlich Soldat in Löhrs Heeresgruppe E. (pm, DER STANDARD, 26. Neun .2014)


Kriegsverbrechen und Kriegsverbrecher haben in Österreich eine große Tradition. Wer etwas auf den Kerbholz hat ist gut beraten sich in Österreich aufzuhalten. Die Opfer sind immer noch unbekannt. http://unterwoelfen.blogspot.co.at/

Freitag, 26. September 2014

Baurechtsverträge zu Lasten Dritter - eine Spezialität der SPÖ Wien?

In der Gemeinderatssitzung vorgestern, Donnerstag, haben Rot, Grün und Schwarz neuerlich einen Baurechtsvertrag zwischen der Stadt Wien und der SPÖ-nahen Genossenschaft Altmannsdorf und Hetzendorf abgenickt, berichtet  LAbg. Mag. Dr. Alfred Wansch von den Freiheitlichen.

Und wieder handelt es sich um einen Vertrag zu Lasten Dritter, nämlich zu Lasten der Mieterinnen und Mieter des denkmalgeschützten Miethauses in der Wurmsergasse 49-51 (Wien 15). Der Vorstand der "Gemeinnützigen" Siedlungs-Genossenschaft Altmannsdorf und Hetzendorf" verzichtet in diesem Vertrag - gegen gesetzliche Bestimmungen vorbehaltlos und zur Gänze - auf jede Entschädigung für die Übertragung des Miethauses an die Stadt Wien bei Auslaufen des Baurechtsvertrages. Gleichzeitig verpflichtet sich die Genossenschaft, das Gebäude "stets in gutem Zustand" zu halten. Die Kosten für diese Verpflichtung haben die Mieterinnen und Mieter zu tragen. Damit die Vorstände der SPÖ-nahen Genossenschaft Altmannsdorf und Hetzendorf dann ein gut erhaltenes Miethaus an die Stadt Wien verschenken. Wahrlich ein Vertrag zu Lasten Dritter, kritisiert Wansch.

Dasselbe Geschäftsmodell der Verträge zu Lasten Dritter wurde in den Jahren 2012 und 2013 angewendet bei den Baurechtsverträgen der Stadt Wien mit der SPÖ-nahen Siedlungsunion, der SPÖ-nahen Süd Ost, der SPÖ-nahen Gartensiedlung und der SPÖ-nahen Altmannsdorf und Hetzendorf. Mit diesen Verträgen wurde faktisch über Nacht auf Grundlage wissentlich überhöhter Liegenschaftswertangaben die Miete um hundert bis zu mehreren hundert Euro monatlich erhöht. Die weiterverrechneten Baurechtszinse sind nicht nur sachlich und rechtlich unangemessen und weit überhöht, sondern führen viele Mieterinnen und Mieter in die Armutsfalle.
SPÖ-nahe Genossenschaften nicht gemeinnützig, sondern "SPÖ-nützig"

Auch für den Fall, dass sich Mieterinnen oder Mieter dagegen zur Wehr setzen und die gerichtliche Überprüfung der Verträge beantragen, haben die rot-grüne Stadtregierung und die Verantwortlichen der SPÖ-nahen Genossenschaften vorgesorgt. Die Genossenschaften haben sich dazu verpflichtet, die Prozesse mit "Eifer und Gewissenhaftigkeit" zu führen und alle Rechtsmittel auszuschöpfen. Die Vorstände verpflichten die Genossenschaft also zur "Materialschlacht" gegen ihre Mitglieder und Genossenschafter, klärt Wansch weiter auf und fordert daher die Reparatur der Baurechtsverträge, der Jahre 2012 und 2013 mit SPÖ-nahen Genossenschaften und die Wiederherstellung rechtlich geordneter und sozial gerechter Zustände im Genossenschaftswesen und im geförderten Wohnbau.

Volksanwaltschaft und Wiener Wohnen

Hauptdebatte: Bericht der Volksanwaltschaft

Die VolksanwältInnen Dr.in Gertrude Brinek, Dr. Günther Kräuter und Dr. Peter Fichtenbauer präsentierten ihren Bericht 2013.
In den Augen der ÖVP sei die Volksanwaltschaft Gradmesser für die Verwaltung, wie mit BürgerInnen umgegangen werde. Der Bericht enthalte viele Informationen, Empfehlungen und Verbesserungsvorschläge. In Wien sei die Anzahl der Beschwerden um 15 Prozent gestiegen. Die meisten Menschen hätten sich über die Bereiche Mindestsicherung und Jugendwohlfahrt beschwert.
Die Grünen erwähnten den Menschenrechtsbeirat, der mit Unterstützung aus dem NGO-Bereich arbeite. Bewusst sei, dass psychiatrische Einrichtungen ausgebaut werden müssten, als Beispiel nannten sie das Otto-Wagner-Spital. Sie hoben hervor, dass private Sicherheitskräfte nicht in die Betreuung eingebunden werden dürften.
Die FPÖ gab Auskunft über die Berichtsstatistik und erwähnte, dass 65 Kommissionen im Polizeibereich tätig seien und nannte als einen wichtigen Bereich die Dokumentation, vor allem in der Gesundheitspolitik. Sie wünschte sich, ausgegliederte Unternehmen wie die ÖBB, prüfen zu können.
Die SPÖ betonte die Wichtigkeit der Kontrollinstanzen der Stadt Wien, wie Stadtrechnungshof oder PatientInnenanwältin. Dennoch bekannten die SozialdemokratInnen, dass der Jugendstrafvollzug "nicht gut" laufe. Zudem müsse die Kinder- und Jugendpsychiatrie ausgebaut werden. "Netzbetten" würden nicht mehr eingesetzt.

Der Bericht der Volksanwaltschaft wurde einstimmig angenommen.

Es könne nicht sein, dass sich die Wienerinnen und Wiener oftmals zu Recht mit Beschwerden über das Verhalten von Institutionen wie Wiener Wohnen, der Wiener Linien oder der Wiener Friedhöfe an die Volksanwaltschaft wenden und diese dann stets auf "Kulanz" bei der Behebung von Verfehlungen und Missständen angewiesen sind.
Es ist schon richtig, dass die Volksanwaltschaft genauso funktioniert wie die Justiz in diesem Land. Der Rechnungshof darf -, der Stadtrechnungshof darf auch nicht, Wiener Wohnen prüfen und deshalb kann Wiener Wohnen auch machen was es möchte. Und das tut es auch. Die Volksanwaltschaft gibt nur dann Auskunft, wenn es sich um etwas handelt, was nicht schwerwiegend ist. Sonst hält sich diese zurück, schweigt. Schweigen ist besser als reden.

http://derdreck.blogspot.co.at/

Donnerstag, 25. September 2014

Menschengerechte Stadt – Gràcia, Barcelona. Ein Vorbild für Wien?

Menschengerechte Stadt – Gràcia, Barcelona. Ein Vorbild für Wien?

26.9.2014
Pull und Push-Maßnahmen, keine Zwangsbeglückung, Partizipation und Alternativen zum privaten Auto - Beamte müssen interdisziplinär denken

In einer spannenden Veranstaltung sprach Cynthia Echave (BCNEcologia) aus Barcelona am 11.09.2014 über die verkehrspolitische Neuausrichtung von Barcelona, insbesondere am Beispiel der sogenannten Super Blocks in Gràcia, Sie war im Rahmen der Vortragsreihe der Agendagruppe „bewusst.nachhaltig“ dem 09. Bezirk in Wien. Die Veranstaltung wurde duch die Wiener Mobilitätsagentur unterstützt. 

Harald Frey (TU Wien, Forschungsbereich für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik) stellte Konzepte vor, wie der öffentliche Raum in Wien attraktiver und lebenswerter sein und zugunsten der Menschen umgestaltet werden kann. Er machte auch auf aktuelle Fehlentwicklungen aufmerksam (einzelne MAs erledigen ihren Job, ohne auf gesamtheitliche Planung zu achten; Planungen von Verkehrsstrukturen und Gebäuden führen zu Strukturen, wie in den 1960er/1970er Jahren). 

Am Podium diskutierten neben Cynthia Echave, Petra Jens (Beauftragte für Zu-Fuß-Gehende der Stadt Wien), Martin Malyar (SPÖ-Bezirksvorsteherin des 09. Wiener Bezirks) sowie Rüdiger Maresch (Verkehrssprecher der Wiener Grünen) Unter den Gästen waren weitere Vertreter aus der Politik: Siegi Lindenmayr (Verkehrssprecher der Wiener SPÖ sowie Gemeinderatsabgeordneter aus dem 09. Bezirk) war ebenfalls unter den Gästen und sorgte so für eine parteiliche Ausgeglichenheit. Er meldete sich ebenfalls zu Wort.

Was ist ein Super-Block?

Das Super-Block-Konzept umfasst 400 x 400 m. Durchfahrten mit Autos sind nicht möglich, wobei Anwohner und die lokale Wirtschaft mit maximal 10 km/h zufahren dürfen. Ziel des Konzeptes ist es auch, Kreuzungen zu Parks umzugestalten und Alternativen zum privaten Auto auszubauen. Dazu gehört auch die Förderung des Radfahrens. Am Rand des Super-Blocks fahren öffentliche Verkehrsmittel. Alternativen zu Autos werden zur Verfügung gestellt. Das Niveau der Straße im Super-Block wird auf eine Ebene abgesenkt, so macht der Spaziergang in diesem Bereich noch mehr Spass. Als Ergebnis schlagen ein höheres Lebensgefühl, gestärkte lokale Wirtschaft, mehr Raum für den Menschen, Reduktion des Autoanteils (Ziel: >75% Zu-Fuß-Gehende/<25% Autos), … und langfristig eine höhere Biodiversität und Schritte in Richtung Klimawandelanpassung zu Buche. Ferner trägt die Umsetzung zur Energieeinsparungen bei. Super-Blocks nehmen den Flächendruck von Grünflächen der Stadt, schließlich werden bestehende Stadtteile aufgewertet. 

Autos sollen von der Oberfläche entfernt und in Garagen verlagert werden. Ein attraktives Umfeld, in dem viele Bedürfnisse vor Ort befriedigt werden können und Alternativen zum privaten Auto zur Verfügung stehen, trägt ebenfalls dazu bei, dass die Nutzung des eigenen Autos zurückgeht. 

Die ganze Stadt besteht aus Stadtteilen, jeder Stadtteil ist eine City, die zu Super-Blöcken und damit verkehrsarm und attraktiv für Menschen werden kann (Es ist ein Konzept, wie von Leopold Kohr, Victor Gruen, u.a. bereits vorgeschlagen ...). Die Cities müssen mit öffentlichen Verkehrsmitteln vernetzt werden. Falsch ist, wenn alle Öffis unmittelbar in den ältesten Teil der gesamten Stadt führen. 
Bei der Umsetzung des neuen Mobilitätskonzeptes von Barcelona auf lokaler Ebene spielt Partizipation ebenso eine Rolle, wie bei der Ausgestaltung der Details des Super-Block-Konzepts. 

In Gracia zeigen sich bereits Erfolge. Cynthia Echave informierte außerdem über die Aufgaben von BCNEcologia.

Autos haben öffentlichen Raum erst in den letzten Jahrzehnten in Anspruch genommen

Darauf machte einleitend Harald Frey im seinen Referat aufmerksam. Kinder wurden in Regeln gepresst, Menschen wurden durch das Auto aus dem öffentlichen Raum auf Restflächen zurückgedrängt. Platz für parkende Autos auf der Fahrbahn wird als wichtiger eingestuft als Raum für spielende Kinder. 1 bis 2 t Blech sind vielen näher als der Mensch. Zum Thema "menschengerechte Stadt" hat sich weltweit und auch in Wien in den letzten Jahren einiges bewegt. Wichtig ist es nach seiner Meinung, Garagen zu befüllen. Dies hätte in Wien mit Ausdehnung der Parkraumbewirtschaftung einhergehen müssen (Parken an der Oberfläche ist billiger als in Garagen, die Autonutzer faher daher mit den Autos nicht in die Garagen). 

Beamte sollten Probleme ganzheitlich und nicht isoliert betrachten, nur so lassen sich Fehlplanungen, wie z.B. am Nord- oder Hauptbahnhof vermeiden. Im Neubau sind Sammelgaragen am Rand der Siedlung sinnvoll. In seinem Referat machte er auch auf Visionen für den Alsergrund aufmerksam (z.B. Salzergasse als Ort für Zu-Fuß-Gehende). Gerade von den Bezirken müsste mit der Umgestaltung in Richtung menschengerechte Stadt fortgesetzt werden, so Frey. Sollten Maßnahmen auf dieser Ebene nicht den Zielsetzungen der Stadt Wien und Erfordernissen des Klimawandels entsprehcen und Energieabhängigkeiten schaffen, dann müsste Wien Sanktionen setzen. 

Den Menschen muss verdeutlicht werden, dass Parkplätze für alle, breite Gehwege für alle in der Stadt nicht möglich sind, … Vorurteile gegenüber Maßnahmen (Gehsteigverbreitung in der Neubaugasse, …., Ausdehnung der Parkraumbewirtschaftung, Mariahilfer Straße) stehen positive Erfolge gegenüber. Auch sind Partizipation und ein langfristiges Einbeziehen der Bevölkerung vor und während der Planungsprozesse wichtig.

Einblicke in die Diskussion

Die Agentur von Petra Jens führt selbst keine Planungen durch, sondern unterstützt die Kommunikation zwischen den BürgerInnen und den Behörden. Sie möchte, dass die Straße als Lebensraum gesehen wird, als Ort der Begegnung, des Aufenthalts, des Konsums, der Information bzw. allgemein zahlreiche Funktionen hat. 

Ein Zuhörer fragte zu den "Kuhgittern" bei den Straßenbahnen nach, dazu meinte sie, dass diese auf Grund einer Studie empfohlen worden seien. Nach Meinung der Mobilitätsagentur gebe es aber andere Möglichkeiten, Haltestellen sicherer zu machen. 

Rüdiger Maresch, der selbst schon in Gràcia war und im November wieder in Barcelona sein wird, ist von diesem Stadtteil beeindruckt. Es geht darum Platz für den Menschen zu schaffen. Es braucht eine Stimme für Zu-Fuß-Gehende, damit in Wien Veränderungen so wie in Gracia geschaffen werden können. Die Wiener Stadtpolitik will 10 km/h. Parkgaragen sollen befüllt werden. Der Ausbau der Schnellbahn, von Bussen sowie der Straßenbahnen soll weiter erfolgen. Es sind Pull- und Pushmaßnahmen erforderlich. Er bestätigte, dass es im Sonnenwendviertel Fehlplanungen gibt, dort Reparaturen notwendig sind und Kuhgitter nicht die richtige Lösung sind, sondern langsam fahrendere Autos ein besserer Weg sind. Er machte darauf aufmerksam, dass der 09. Wiener mit dem ehemaligen Bezirksvorsteher Behnke Vorreiter in Sachen Agenda 21 und nachhaltiger Mobilität war. Aus seiner Sicht ist es erforderlich, dass BürgerInnen, die für nachhaltige Mobilitätsformen eintreten, entsprechend den PolitikerInnen den Rücken stärken. Öffentlicher Raum muss gemeinsam mit den BürgerInnen gestaltet werden. Beispielsweise auch in die Planung der Mariahilfer Straße (neue Fußgängerzone) haben sich viele Menschen eingebracht, so Maresch. 

Die Bezirksvorsteherin des Alsergrunds, Martina Malyar, machte darauf aufmerksam, dass der Alsergrund bereits im Jahr 2003 eine Fußgehbeauftragte benannte. Mit temporären Spielstraßen – Wohnstraßen, die bespielt werden – soll den Menschen bewusst gemacht werden, dass es Kinder gibt. Der 09. Bezirk hat den Vorteil, dass er mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erschlossen ist. Behnke hat im 09. Bezirk damit begonnen, nachhaltige Mobilität zu forcieren. Zwar gibt es im Alsergrund rückläufige PKW-Zahlen, aber leider viele neue SUVs. Bereits in der Vergangenheit hat der 09. viel für das Radfahren getan, laut Malyar wurden Radständer auf der Straße montiert. Für den Bezirksvorsteherin steht das Zu-Fuß-Gehen an erster Stelle. Mit der von Frey dargestellten Idee zur Umgestaltung der Salzergasse kann sich Malyar anfreunden. Sie kündigte eine Ausweitung der Tempo 30 Zonen an, sowie eine Studie der TU Wien für großräumige Verkehrsmaßnahmen im Alsergrund. Gleichzeitig machte sie jedoch darauf aufmerksam, dass Geld nicht unendlich zur Verfügung stehe (Haushalt von Euro 3,5 Mio. Sanierung der Schule in der Währinger Straße mit Euro 10 Mio. steht an). Auch für sie ist es wichtig, dass Politiker positives Feedback bekommen, wenn etwas entsprechend umgesetzt wird. 

Siegi Lindenmayr, der den Vortrag über Barcelona gut fand, meinte, dass das Konzept so in Wien nicht umsetzbar sei. Die Akzeptanz der Gesellschaft müsse erst gewonnen werden. Es dürfe nicht der Eindruck einer Zwangsbeglückung und Umerziehung entstehen. Wichtig sind Angebote und Alternativen. Auch er ist von der Vorbildwirkung des 09. Bezirks überzeugt. Die ersten Wohnstraße Wiens außerhalb des 01. Bezirks wurde im Alsergrund errichtet.

Fazit


Barcelona hat mit der Super-Block-Idee ein hervorangendes Konzept zur Rückgewinnung und Belebung des Raums umgesetzt. Weltweit gibt es zahlreiche gute Beispiele für die Reparatur der autogerechten Stadt. Menschen müssen für die menschengerechte Stadt eintreten, die Möglichkeit haben, sich in gesellschaftliche Prozesse einzubringen aber sie müssen auch ernst genommen werden. Partizipationsprozesse ohne Aussicht auf Umsetzung führen zum Rückzug der BürgerInnen. Oftmals sind diese weiter mit Visionen und konkreten Ideen als Planer und Beamte der Stadt Wien. MAs in Wien sollten interdisziplinär und vernetzt mit anderen Abteilungen arbeiten.

Gemeinde Wien muss Bürger deutlich entlasten!

FPÖ fordert Stopp bei Gebühren und Abgaben

Wien (OTS/fpd) - Einen sofortigen Gebührenstopp und in weiterer Folge eine Senkung der städtischen Gebühren und Abgaben fordert Wiens FPÖ-Gemeinderat Dr. Herbert Eisenstein, Mitglied des Gemeinderatsausschusses für Finanzen. So seien allein im heurigen Jahr die Müll-, Wasser- und Kanalgebühren erhöht worden, die Gebühren für Rettungs- und Krankentransporte, die Ambulatoriums- und Spitalkostenbeiträge sowie die Pflegegebühren, die Tarife der Wiener Linien und der städtischen Bäder seien gestiegen, ganz zu schweigen von den Mehrkosten bei Fernwärme und in den Park-and-Ride-Anlagen.
"Besonders prekär ist, dass Gebühren und Abgaben erhöht wurden, gegen die sich die Wienerinnen und Wiener nicht wehren können", erklärt Eisenstein, "und besonders betroffen sind hier die Ausgaben rund ums Wohnen, die in der aktuellen Periode zum Teil mehrfach und deutlich gestiegen sind."

"Die Gemeinde Wien muss dafür sorgen, dass ihre Bewohnerinnen und Bewohnern eine lebenswerte Stadt vorfinden, in der sie sich das Leben auch leisten können", fordert der freiheitliche Mandatar. "Und das ist auch finanziell möglich, wenn die rot-grüne Stadtregierung auf einige ihrer Lieblingsprojekte verzichtet, so auf die Förderung obskurer Vereine, auf die Durchführung der Wienwoche um eine knappe halbe Million Euro oder auf sinnlose Verkehrs- und überteuerte Bauprojekte, und wenn sie den ungezügelten Verwaltungsaufwand bremst. Durch Möglichkeiten wie diese gäbe es genügend finanziellen Spielraum, um die Wienerinnen und Wiener dauerhaft zu entlasten", ist Eisenstein überzeugt. (Schluss) hn

Österreichs Obdachlose in höchster Lebensgefahr

Ganz ehrlich, Freunde, irgendwie klingt es ja ganz interessant, der Vorschlag des Teams Stronach den Obdachlosen die Mindestsicherung weg zu nehmen, um sie endlich zur Arbeit zu zwingen.


Wäre auch gar nicht so schwer. Man bräuchte ihnen nur die Meldezettel auf der gerade im Vorjahr mit der Petition „Arbeitsrecht für Obdachlose, P7 soll Zentralmeldeadresse werden" mühsam erkämpften Zentralmeldeadresse P7 wieder weg nehmen.

Denn ohne Meldezettel da gibt es auch keine Mindestsicherung, wäre da nicht ein winzig kleines Problem.

Ohne eine Meldezettel ist nämlich auch die Anmeldung bei der Gebietskrankenkasse unmöglich, was wiederum bedeutet: Der Obdachlose hätte auch kein Arbeitsrecht. Würde er in diesem Moment eine Arbeit aufnehmen, dann wäre dies Schwarzarbeit.

Ohne Meldeadresse, also ohne Firmensitz wäre es aber auch unmöglich einen Gewerbeschein zu lösen.

Und da der Obdachlose bei der Gebietskrankenkasse nicht anmeldbar wäre, so gelte der Obdachlose in der Folge auch für das AMS als unvermittelbar.

Und weil der Obdachlose nicht beim AMS gemeldet wäre, so würde es in der Folge unmöglich sein, die Arbeitswilligkeit nachzuweisen.

Was wiederum bedeutet: Ohne Arbeitswilligkeit gibt es auch keine Mindestsicherung.

Kein Einkommen also aus Arbeit, Selbstständigkeit oder Mindestsicherung? 

Da bliebe nur noch: Das Betteln. Welches wiederum gerade endgültig verboten werden soll.

Und da es mir vollkommen unklar ist, aus welcher Quelle der Obdachlose in der Folge überhaupt ein Einkommen beziehen sollte, so wäre nicht nur der Obdachlose selbst vollkommen nicht selbsterhaltungsfähig, sondern auch nicht in der Lage in einem Obdachlosenheim einen Beitrag zu leisten, so das die Finanzierung der Obdachlosenheime, die zum Teil aus Kosten des Fonds Soziales Wien und zum Teil von den Obdachlosen selbst erhalten werden sollen, unsicher.

Bliebe also nur noch die Übernachtung im Freien, dort also, wo die Obdachlosenbetreuung doch gerade versucht, die Obdachlosen weg zu bekommen.

Ob also der Antrag des Teams Stronach wirklich so ein guter ist?

Mittwoch, 24. September 2014

Wohnen in Wien: Wie viele Quadratmeter bekommt man um 150.000 Euro?


48 m2 in Wien oder 130 m2 Dachgeschoss in Fischamend: Wie viel Wohnraum man um sein Geld bekommt, hängt sehr stark davon ab, wo man bleiben will. Dies hat das Portal willhaben.at nun mit Beispielen aus konkreten Suchen illustriert und zeigt teils die sehr großen Unterschiede.
Um 150.000 Euro konnte man sich entscheiden zwischen einer 48 m2 Wohnung in Wien oder einer 130 m2 Dachgeschoss-Maisonette in Fischamend, nur 12 km vom Wiener Stadtrand entfernt.
Um 500.000 Euro konnte man im Vorjahr im feinen Wiener Oberdöbling eine 100 m2 Wohnung mit kleinem Garten kaufen, oder in Bürmoos bei Salzburg eine 141 m2 Villa. Bauland kostete im Vorjahr in Dornbirn am meisten (317,01 Euro/m2), gefolgt von Kitzbühel. Am billigsten war Bauland in Güssing (19,74 Euro/m2), so die Aufschlüsselung des Portals.
Wohnen in Wien als “Luxus”
Wie eine Studie der Arbeiterkammer ergibt, wird die Wohnungssuche in Wien immer schwieriger, besonders für junge Menschen.
Wohnen wird für sie zunehmend zum Luxus – und der Trend verstärkt sich. Mehr dazu.

Wie eine im Auftrag der Arbeiterkammer durchgeführte IFES-Umfrage ergeben hat, bezeichneten es 71 Prozent der Befragten, bei denen es sich um junge Wiener handelte, als schwierig, eine geeignete Wohnung zu finden.
Mehr als halbes Einkommen fürs Wohnen
Und bei den Unter-25-Jährigen geht mitunter mehr als die Hälfte des Netto-Haushaltseinkommens für Miete, Energie und Betriebskosten drauf. Die AK fordert Gegenmaßnahmen.
Im Rahmen der von Arbeiterkammer-Präsident Rudolf Kaske präsentierten Studie waren Wiener Arbeitnehmer im Alter bis zu 35 Jahren, die in den vergangenen fünf Jahren umgezogen sind, um ihre Meinung gebeten worden.
Wohnungssuche in Wien schwierig
Der Traum von der passenden Wohnung ist offenbar immer schwieriger zu realisieren: 2009 erlebte etwa jeder Zweite, der umziehen wollte, die Suche als mühevoll. 2012 und 2013 war es schon für 71 Prozent der Befragten schwer – vor allem aufgrund der hohen Preise.
42 Prozent gaben an, in eine private Altbauwohnung oder in eine Neubauwohnung gezogen zu sein. Jeder Fünfte entschied sich für eine Gemeindewohnung, rund 37 Prozent für Genossenschaftswohnungen. Altbaumieten waren dabei bereits gleich teuer wie freie Marktmieten, kritisierte die AK.
Mietverträge oft nur befristet – aber nicht günstiger
41 Prozent der Mietverträge in Altbauwohnungen waren befristet, bei den privaten Neubauwohnungen waren es sogar 60 Prozent. Auch hier ortet die Arbeiterkammer Unregelmäßigkeiten. Denn die Preise von befristeten und unbefristeten Mieten seien annähernd gleich. “Den gesetzlich vorgesehenen Abschlag von 25 Prozent für Befristungen gibt es meist nicht”, berichtete Kaske. Mieter würden diesen jedoch kaum rechtlich einfordern – aus Angst davor, dass der Vertrag nicht verlängert wird.
Makler im Zentrum der Kritik
Auch die Makler werden von der AK in die Pflicht genommen. Denn 82 Prozent der Befragten, die eine Altbauwohnung von einem Makler vermittelt bekamen, sagten, dass dieser sie nicht über die gesetzliche Mietobergrenze informiert habe. Die Makler, so gab Kaske zu bedenken, wären auch dem Mieter verpflichtet – würden meist aber nur für den Vermieter arbeiten.
Laut Studie zahlen 65 Prozent der Befragten mindestens ein Drittel des Netto-Haushaltseinkommens für die “warme” Wohnungsmiete, also für Miete, Betriebskosten, Umsatzsteuer und Energie. Bei den 18- bis 25-Jährigen geht bei jedem zweiten Haushalt mindestens die Hälfte oder mehr des Netto-Haushaltseinkommens für die Miete drauf.
Forderungen der AK
“Wohnen muss billiger werden”, forderte AK-Chef Kaske heute. Er plädierte unter anderem für eine Obergrenze bei Altbaumieten. Die Höhe des Hauptmietzinses dürfe nicht mehr ergeben als den Richtwert plus 20 Prozent. Weiters müsse die Wohnbauförderung zweckgebunden und Befristungen weitgehend abgeschafft werden. Auch die Maklergebühren für Mieter sollten gestrichen werden, verlangte Kaske. Die Schaffung klarerer Erhaltungspflichten für den Vermieter soll laut AK ebenfalls auf der Agenda stehen.
Geförderte Wohnungen ohne Anspruch
Eine andere Maßnahme schlug am Freitag die Fachgruppe der Immobilientreuhänder in der Wiener Wirtschaftskammer vor. Denn in Wien seien “Zigtausende” geförderte Wohnungen an Menschen vermietet, die einkommensmäßig nicht mehr gefördert werden müssten.
75.000 private Mietwohnungen würden um Preise vermietet, die das Niveau der 1960er-Jahre hätten. Das bestehende Eintrittsrecht erlaube, dass die Mieten weiterhin unter den tatsächlichen Kosten für den Vermieter blieben. Nötig wäre hier eine Heranführung der Preise an das Marktniveau, hieß es in einer Aussendung.
(apa/red)



Montag, 22. September 2014

Interne Revision und Stadtrechnungshof setzen auf Wissensmanagement

Lehrgang für Interne Revision abgeschlossen


Wie die Mieter betrogen werden können, dass hat Wiener Wohnen schon voll drauf, da kann der Stadtrechnungshof auch nichts mehr dazu tun. Ein funktionierendes Prüfwesen für die Stadt Wien wird da herausgestrichen, das sollen wir haben, haben wir nicht. Wird auch nie kommen. Der Stadtrechnungshof darf auch Wiener Wohnen nicht prüfen, deshalb ist er, wie der Rechnungshof selbst, unnötig und nur eine Institution die zwar viel Geld kostet, wo aber die Parteifreunde einen schönen Posten bekommen.
Der Stadtrechnungshof hat auf meinen Link  http://derdreck.blogspot.co.at/, zwar geantwortet, „geht uns nichts an, wenden Sie sich an die Staatsanwaltschaft“, was ich zwar gemacht habe, erwartet habe ich mir davon ja nichts und das mit guten Grund. Bis heute hat sich der Staatsanwalt nicht gerührt.

Wien (OTS) - Im feierlichen Rahmen der Verwaltungsakademie der Stadt Wien überreichte Magistratsdirektor Erich Hechtner am 22. September 2014 weiteren 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Lehrgangs für Interne Revision (2013/2014) ihre verdienten Diplome.
11 Module und eine Hausarbeit über aktuelle Revisions- und Rechnungshofthemen absolvierten die neu zertifizierten Prüforgane des Stadtrechnungshofs, der Magistratsdirektion, der Magistratsabteilungen 6 (Rechnungs- und Abgabenwesen), 26 (Datenschutz und E-Government) und 35 (Einwanderung, Staatsbürgerschaft, Standesamt), der Unternehmungen Wiener Krankenanstaltenverbund und Wiener Wohnen, der Wien Holding GmbH, des Stadtschulrats für Wien und des Amtes der Oberösterreichischen Landesregierung.
Hechtner betonte die Bedeutung eines funktionierenden Prüfungswesens für die Wiener Stadt- und Landesverwaltung einschließlich ihrer ausgegliederten Rechtsträger. Der Geschäftsbereich Personal und Revision der Wiener Magistratsdirektion, 18 weitere Magistratsdienststellen, die Unternehmungen Krankenanstaltenverbund, Wiener Wohnen und Wien Kanal, die Wiener Stadtwerke Holding, die Wien Holding und zwei Wiener Fonds verfügen über Revisionsfunktionen. Auch das Landesgesetz über das seit 2014 bestehende Verwaltungsgericht Wien verlangt eine (interne) Revisionsstelle.
Der weisungsfreie und seit 2014 mit mehr Unabhängigkeit und Kontrollmöglichkeiten ausgestattete Stadtrechnungshof prüft die Gebarung der Gemeinde samt deren wirtschaftlichen Unternehmungen, die Sicherheit der Einrichtungen und Anlagen und unterstützt dabei Politik und Verwaltung. Die auf Grundlage der internationalen Standards 2013 erbrachten Prüfungs- und Beratungsdienstleistungen der Internen Revision verfolgen neben klassischer Mängelbehebung vor allem das Ziel, im Interesse der Kundinnen und Kunden Geschäftsprozesse, interne Kontrollsysteme und Risikomanagement weiterzuentwickeln und zu verbessern.

Prüfung und Beratung stehen im Vordergrund

In einer Wissensgesellschaft sind ständige Aus- und Weiterbildung wesentliche Voraussetzungen, um als Interne Revision und Stadtrechnungshof den wachsenden Qualitätsansprüchen an die Verwaltung der Bundeshauptstadt gerecht werden zu können. Im Rahmen des von der Gruppe Verwaltungsakademie und Personalentwicklung (Geschäftsbereich Personal und Revision) organisierten siebenten Lehrgangs gaben 41 Expertinnen und Experten der Akademie für Interne Revision Österreich, des Bundesamts für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung, des Bundeskanzleramts, des Bundesministeriums für Finanzen, der KPMG Austria AG, des Landesrechnungshofs Niederösterreich, der Magistratsdirektion Wien, der Parlamentsdirektion, des Rechnungshofs, des Stadtrechnungshofs Wien, der Stratema Unternehmensentwicklung GesmbH, der Technischen Universität Wien, der TSC Business Solutions, des Verwaltungsgerichts Wien, des Wiener Krankenanstaltenverbunds und der Wirtschaftsuniversität Wien ihr Wissen an die TeilnehmerInnen weiter.
Magistratsdirektor Erich Hechtner gratulierte den Absolventinnen und Absolventen, die sich neben ihrer beruflichen Tätigkeit der einjährigen Ausbildung unterzogen haben. Neben dem kritischen Blick auf die Geschäftsprozesse sollten die Prüferinnen und Prüfer auch der Beratung der Dienststellen entsprechendes Augenmerk widmen. Dies erhöhe die Akzeptanz und die präventive Wirkung von Revisionsstellen. Bei den Dienststellenleiterinnen und Dienststellenleitern bedankte sich Hechtner für ihre Unterstützung auf dem Gebiet der internen Kontrolle sowie beim Team der Verwaltungsakademie für die erfolgreiche Abwicklung des Lehrgangs. Der achte Lehrgang für Interne Revision (2015/2016) beginnt voraussichtlich im Frühjahr 2015.


Der Wohnungsmarkt in Österreich boomt weiter - bei Mieten kommt's hingegen zur Stagnation

RE/MAX ImmoSpiegel veröffentlicht.



Der Wohnungsmarkt in Österreich boomt: 15.797 Wohnungsverkäufe wurden im ersten Halbjahr 2014 im Österreichischen Grundbuch verbüchert. Das sind um 20,9% mehr als im Vorjahreszeitraum und um 2,5% mehr als im Rekordjahr 2012. Der Wert der im ersten Halbjahr gehandelten Wohnungen stieg dabei um 27,1% auf 3,17 Mrd. Euro. Damit macht der Wohnungsmarkt derzeit zahlen - wie wertmäßig 38,5% aller Immobilienverkäufe in Österreich aus.
Zu diesem Ergebnis kommt RE/MAX, Österreichs größtes Immobilienexperten-Netzwerk, im RE/MAX ImmoSpiegel. Die Statistik-Daten beruhen auf der Kaufvertrags-Sammlung von IMMOunited - Roland Schmid und beinhalten alle in ganz Österreich verkauften und verbücherten Eigentumswohnungen.

"Der Markt für Eigentumswohnungen in Österreich bewegt sich nach der Anzahl der verkauften Wohnungen im ersten Halbjahr 2014 knapp über dem All-Time-High von 2012. Abgesehen von steigenden Eigentumswohnungspreisen hat sich in den letzten Jahren vor allem auch die Wohnungsgröße geändert. Die Preise für Eigentumswohnungen haben - im Gegensatz zu Mietwohnungen und Einfamilienhäusern - im Jahresvergleich nochmals angezogen, aber auch hier gibt es seit geraumer Zeit deutliche Signale einer Entspannung", sagt der Geschäftsführer von RE/MAX Austria, Bernhard Reikersdorfer, MBA.

Einen Gesamtüberblick über den Wohnungsmarkt gibt es unter 
http://goo.gl/bhgFJW

Freitag, 19. September 2014

FPÖ feierte Fest im Wiener Rathaus: “Häupl in Pension schicken”

Rund 2.000 Anhänger der FPÖ feierten am Mittwochabend im Arkadenhof des Wiener Rathauses ein Fest, das gut und gerne als Wahlkampfauftakt für die Wien-Wahl 2015 verstanden werden kann. 


Da feiert die FPÖ schon im Rathaus. Und Häupl schaut lässig zu. Das scheint die nächste Anbahnung zwischen Häupl und HC Strache zu sein. Präsident Fischer hat den FP-Ball in der Hofburg einmal verbieten wollen, was er natürlich nicht getan hat, Häupl lädt gleich die FP in das Rathaus ein. Was soll man davon halten?

HC Strache machte bei seiner Rede beim “Fest im Rathaus” deutlich, dass der Wahlkampf für die Wien-Wahl 2015 begonnen hat: Er möchten das “autoritäre System von Bürgermeister Michael Häupl”, den er übrigens “in Pension schicken” will, ändern und den Bürgern mehr Mitsprache verschaffen, berichtete Stella W. nach der Veranstaltung. Weitere Themen, die angesprochen wurden, waren die Verbreitung des “radikalen Islams”, die Ukraine-Krise, Verkehrspolitik und das Freihandelsabkommen TTIP.


Gemeinde Wien muss sozialen Wohnbau wieder aufnehmen


Und wieder einmal wird darüber diskutiert ob die Gemeindebauten verkauft werden sollen oder nicht. Diesmal ist die ÖVP und die NEOS für einen Verkauf und die SPÖ, FPÖ dagegen, sollte das ernst gemeint sein, was sie da von sich geben. Wir Wiener wissen was wir davon zu halten haben, dass was geschrieben steht, ist nur auf Papier. Kaum sind sie gewählt reden sie ganz anders. Einem Politiker darf nicht getraut werden, zu oft wurden wir schon belogen und betrogen Die NEOS schwimmen derzeit auf derselben Welle wie die ÖVP, dass wird ihnen viele Stimmen kosten. Nicht nur die Wohnungen wollen sie verkaufen auch das Wiener Wasser wollen sie veräußern. Wohin soll das führen? Warum verkaufen sie nicht gleich Österreich und leasen es dann zurück? Viel einfacher. Ob es dann billiger sein wird, ist abzuwarten, ausgehen darf man davon, dass es sehr teuer werden wird.

Wien (OTS/fpd) - Ausdrücklich gegen einen Verkauf von Wiener Gemeindewohnungen - wie jüngst wieder von einer politischen Partei gefordert - spricht sich der Wohnbausprecher der FPÖ Wien, Gemeinderat Dr. Herbert Eisenstein, aus. "Ein Verkauf von Gemeindewohnungen, weder an die Mieter, noch an ein Konsortium, oder an wen auch immer, steht für uns Freiheitliche zur Diskussion und ist auch nicht verhandelbar", erläutert der freiheitliche Gemeinderat. "Was Wien wirklich braucht, ist eine verstärkte Wohnbauleistung der Gemeinde, die wieder dazu übergehen muss, Sozialwohnungen zu errichten, um die hohe Zahl der Vormerkungen endlich wirksam abbauen zu können."
Überdies sei eine regelmäßige Überprüfung der Gemeindemieter auf deren Bedürftigkeit, wie sie ebenfalls aktuell wieder einmal gefordert wird, nicht durchführbar. Eine solche Überprüfung würde einen so gewaltigen Mehraufwand an Verwaltung bedeuten, dass sie nicht zu rechtfertigen sei, weiß Eisenstein.
"Wir Freiheitliche bekennen uns zum sozialen Wohnbau, der aber den gegenwärtigen Bedürfnissen angepasst werden muss. Da die aktuelle Wohnbauleistung bei weitem nicht genügt, um die Bedürfnisse der Wiener Bevölkerung zu decken, muss die Gemeinde endlich handeln und leistbare Wohnungen für diejenigen errichten, die sie dringend brauchen", fordert Eisenstein abschließend. (Schluss) hn
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig stellt in einer Replik auf die erneut erhobenen Forderungen der Wiener ÖVP klar, dass es keinen Verkauf von Gemeindewohnungen geben werde: "Der Forderung, Gemeindewohnungen zu verkaufen, erteilen wir eine klare Absage. Auch eine Privatisierung durch die Hintertür wird strikt abgelehnt." Ludwig erinnerte gleichzeitig daran, dass diese Forderung seitens der ÖVP keineswegs neu, sondern lediglich unter einem neuen "Mascherl" aufgewärmt werde. Außerdem seien die "Erfolge" von ÖVP-Privatisierungen längst entzaubert. Sie beschäftigen heute noch Justiz und Staatsanwaltschaft. "Während die damalige schwarz-blaue Bunderegierung (Stichwort BUWOG) ihre Wohnungsbestände sukzessive privatisiert hatten, stand für die Wiener SPÖ und die Wiener Stadtregierung niemals zur Diskussion. Wir haben hier eine ganz klarte Haltung und sind nicht den Verlockungen des Neoliberalismus erlegen", so Ludwig. Zudem zeigen die internationalen Erfahrungen, dass all jene Metropolen, die ihre Wohnungsbestände verkauft und privatisiert haben, dies heute bitter bereuen.
In dem Zusammenhang bekräftigte der Wiener Wohnbaustadtrat auch, dass die 220.000 Wiener Gemeindewohnungen keine klassischen Sozialwohnungen, wie sie aus anderen Städten bekannt sind, seien. "Die Wiener Gemeindebauten sind ein Grundpfeiler, auf der die hohe Wohn- und Lebensqualität in unserer Stadt aufgebaut ist. Gemeinsam mit dem großen Anteil an geförderten Wohnungen bieten sie für rund 60 Prozent der Wienerinnen und Wiener ein erschwingliches Zuhause." Das Angebot richte sich an sozial Schwache, aber auch an den Mittelstand. Für den Bezug einer Gemeindewohnung, wie auch für Wohnungen aus dem geförderten Wohnbau, müssen klare Kriterien erfüllt werden. Dazu zählt auch, dass Einkommensgrenzen nicht überschritten werden dürfen. Personen mit geringem Einkommen werden zudem mit individuellen Beihilfen unterstützt. Diese sind selbstverständlich einkommensabhängig.
"Ein wesentlicher Erfolg der Wiener - und damit der sozialdemokratischen - Wohnbaupolitik ist, dass in der gesamten Stadt, wie auch im geförderten und kommunalen Wohnbau, Durchmischung stattfindet. Wir wollen keine Siedlungen, nur für Arme oder nur für Reiche, wie wir sie aus den Vororten von anderen Städten kennen", so Stadtrat Ludwig. Mit der neuerlichen ÖVP-Forderung nach der Überprüfung des Einkommens laufe es aber genau darauf hinaus. Die ÖVP offenbare wiederum ihr wahres Gesicht als Hausherren-Partei. Es gehe der ÖVP darum, mehr Menschen auf den privaten Wohnungsmarkt zu bringen - und ihr vermeintliches, eigenes Klientel, nämlich die Hausbesitzer zu bedienen. Ludwig bekräftigte: "Der Gemeindebau soll auch für den Mittelstand attraktiv bleiben. Wir wollen sozialen Aufstieg erleichtern und nicht bestrafen. Die ÖVP hingegen will jene bestrafen, die sich einen überschaubaren Wohlstand erarbeitet haben."
Außerdem müsste mit dem gleichen - von der Wiener ÖVP angeführten -Argument die regelmäßige Einkommensüberprüfung selbstverständlich für alle Bereiche des geförderten Wohnbaus herangezogen werden. Also von der geförderten Mietwohnung, bis zur geförderten Eigentumswohnung, dem mit Wohnbauförderungsmitteln errichteten Ein- und Zweifamilienhaus, wie für auch gefördert sanierte Wohnungen und Wohnhäuser. "Alleine in Wien wären damit weit mehr als 80 Prozent aller Wohneinheiten betroffen", so Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Antworten zu dem damit erzwungenen administrativen Aufwand blieb die Wiener ÖVP ebenso schuldig, wie auch Auskünfte darüber, wie sie diesen neuerlichen Vorstoß den "Häuselbauern" erklären will.
Ludwig betonte zudem, dass der Wiener ÖVP - wie auch den NEOS, die zuletzt die selben Forderungen erhoben hatten - ins Stammbuch geschrieben sei, "dass sich gerade erst im Vorjahr - im Rahmen der großen Wiener Volksbefragung - 87,17 Prozent der Wienerinnen und Wiener ganz klar gegen eine Privatisierung von Gemeindewohnungen ausgesprochen haben. Die jetzt erhobenen Forderungen stehen im krassen Gegensatz zur erfolgreichen Wiener Wohnpolitik und offenbaren die wahre neoliberale Klientelpolitik für Reiche."
Abschließend erklärte der Wiener Wohnbaustadtrat, dass die Stadt Wien dafür Sorge trage, dass erschwinglicher Wohnraum zur Verfügung stehe. Die unverhältnismäßigen Preissteigerungen der letzten Jahre haben ausschließlich den privaten Wohnungsmarkt betroffen. Eine umfassende Reform des Bundesmietrechtsgesetzes sei notwendig. Hier sei auch die Wiener ÖVP gefordert, um ihren Beitrag für erschwingliches Wohnen zu leisten. (Schluss) csi


Donnerstag, 18. September 2014

AK zur August-Inflation: Wohnen muss billiger werden

Der Rudi der gibt nicht so einfach auf! Er fordert und fordert – denn das kostet nichts und macht einen guten Eindruck. Aktionen setzte er keine, dass wäre nicht in seinem Sinn, denn da müsste er gegen die SP vorgehen und das will er auf keinen Fall, und so fordert er und fordert er, schließlich meint er, machen sollen es andere, nicht er.

 

MieterInnen müssen entlastet werden

Wien (OTS) - Für die Mieten müssen MieterInnen weiterhin tief ins Geldbörsel greifen. Sie stiegen im Jahresvergleich mehr als doppelt so stark wie die Gesamtteuerung. "Eine Wohnung zu finden, die man sich auch leisten kann, ist für viele derzeit unmöglich", sagt AK Präsident Rudi Kaske. "Die Wohnungssuchenden und Mieterinnen und Mieter müssen dringend entlastet werden. Ich erwarte mir vom Justizminister ehebaldigst Vorschläge zur Mietrechtsreform, damit Wohnen endlich billiger wird."
Laut aktueller Inflation sind die Wohnungsmieten im Jahresvergleich um 4,3 Prozent gestiegen, während die Gesamtteuerung 1,7 Prozent betrug. Analysen der AK zeigen: Die privaten Wohnungsmieten steigen seit 2005 und damit seit fast einem Jahrzehnt doppelt so stark wie die Einkommen und die allgemeine Teuerung. Eine Studie des WIFO hat diese Ergebnisse ebenfalls bestätigt.
Wohnen muss deshalb billiger werden - konkret verlangt die AK:
Mieten senken - klare Mietobergrenzen für private Altbau-Mietwohnungen; die Wohnbauförderung muss wieder zweckgebunden und an die Teuerung angepasst werden, damit mehr leistbare Wohnun-gen gebaut werden können; weg mit den befristeten Mietverhältnissen; Betriebskosten senken, indem Versicherungskosten und Grundsteuer für MieterInnen wegfallen; Makler-gebühren für MieterInnen streichen; klare Erhaltungsregeln für VermieterInnen festlegen.

Außerdem fordert der AK Präsident die Länder auf, die vom Bund in Aussicht gestellten Wohnbaugelder auch tatsächlich abzuholen. "Denn mehr geförderter Wohnbau heißt mehr leistbare Wohnungen und mehr Arbeitsplätze", so Kaske. "Und das kurbelt auch die Wirtschaft an."

Wiener Wohnen warnt vor Trickbetrügern

Da schau her, Wiener Wohnen warnt vor sich selber. Da kommt der Neumayer ganz gut weg, der gehört auch dazu und anrufen kann er sich auch gleich selber. Und wer schon einmal versucht hat bei Wiener Wohnen anzurufen, der weiß, wie zwecklos das ist.

 Betrügeralarm in Wien! In den letzten Tagen wurde Wiener Wohnen ein Fall gemeldet, in denen zwei Trickbetrüger versuchten Zutritt zu Wohnungen in städtischen Wohnhausanlagen zu erlangen. Nun wird gewarnt niemanden Unbefugten in die Wohnung zu lassen.

Die zwei bislang unbekannten Personen gaben gegenüber einer Mieterin in Döbling an, sie müssten im Auftrag der Hausverwaltung ein nicht ordnungsgemäß verlegtes Kabel im Wohnzimmer überprüfen. Als die aufmerksame Mieterin Verdacht schöpfte und die Polizei verständigen wollte, rissen die beiden Personen die Telefonleitung aus der Wand und suchten das Weite.

"Termin ausmachen"
Wiener Wohnen warnt ausdrücklich vor fremden Personen, die unangekündigt Gemeindewohnungen betreten möchten. "Alle MitarbeiterInnen von Wiener Wohnen und deren Tochterunternehmen sowie von Wiener Wohnen beauftragte Firmen vereinbaren grundsätzlich mit den MieterInnen einen Termin, wenn der Zutritt zu ihren Wohnungen erforderlich ist", betont Josef Neumayer, Direktor von Wiener Wohnen.

Lediglich in wenigen akuten Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass Wiener Wohnen MitarbeiterInnen unangekündigt an die Wohnungstür klopfen, um die betroffenen MieterInnen über erforderliche Notmaßnahmen zu informieren.

 Wiener Wohnen weist darauf hin, dass sich alle MitarbeiterInnen von Wiener Wohnen im Außendienst ausweisen können. Außerdem werden niemals Geldbeträge vor Ort eingehoben.

Bei Fragen informieren
Bei Fragen und für weitere Informationen sollte jedenfalls die Wiener Wohnen Service-Nummer 05 75 75 75 angerufen werden. Entsprechende Beobachtungen können ebenfalls bei dieser Nummer gemeldet werden. Sollten fremde Personen versuchen, sich im Namen von Wiener Wohnen Zutritt zur Wohnung zu verschaffen, sich aber nicht ausweisen wollen, ist in jedem Fall auch die Polizei zu verständigen.