Donnerstag, 30. April 2015

Leistungsschau Österreichischer Industrieelite in Wien

 Schwerpunkttage zu Visual Computing im Techgate Wien am 29. und 30.4.


Da wird wieder von Fortschritten gesprochen werden. Auch das ist ein Fortschritt: Österreichweit waren im März 360.212 Menschen (9,4 Prozent) arbeitslos gemeldet, weitere 68.307 waren in Schulungen. "Das sind so viele wie zuletzt in den 60er-Jahren", betonte Landau. Den insgesamt 428.519 Arbeitssuchenden standen 26.252 offene Stellen gegenüber. Auf jeden verfügbaren Job kommen 16 Stellensuchende, in Wien sind es sogar fast doppelt so viele. Die Arbeitslosigkeit in Österreich nimmt weiter zu. Wir sind im verflixten siebenten Jahr der Finanz- und Wirtschaftskrise und wir sind mit einer Rekorderwerbslosigkeit konfrontiert, die erschreckend ist.
Auc das ist eine Leistung.

Wien (OTS) - Gestern, Mittwoch, fand anlässlich der Technologieausstellung "Sehen und Verstehen - Bilder die uns entscheiden helfen" im Tech Gate Wien eine Podiumsdiskussion mit führenden Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand statt.
Unter den DiskutantInnen waren Mag. Ulrike Huemer (CIO der Stadt Wien), Holger Leibmann (Zumtobel Lighting GmbH), Dr. Michael Fischer (Bombardier Transportation), Dr. Herbert Pfab (Liebherr) und Mag. Johannes Höhrhan (Geschäftsführer der IV Wien).
Das Impulsreferat wurde von Mag. Dr. Jürgen Janger vom WIFO gehalten.
Die Diskussionsrunde markierte den Start einer "Leistungsschau" modernster Visualisierungs- und Bildverarbeitungstechnologien im Tech Gate bei der das AIT Austrian Institute of Technology und das VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-GmbH gemeinsam mit der Spitze der heimischen Industrie österreichische Technologien aus den Bereichen Bildverarbeitung und Visualisierung präsentieren, die aus erfolgreicher österreichischer Wissenschaft und Spitzenforschung hervorgegangen sind und für global agierenden Unternehmen entwickelt wurden.

Wie steht es um die Innovationsdynamik in Österreich im gesamteuropäischen Vergleich?

In seinem Impulsreferat zu Beginn der Veranstaltung ging Mag. Dr. Jürgen Janger (WIFO) auf die Indikatoren des Innovation Union Scoreboards, eines jährlichen europäischen Innovationsrankings, ein. Er betonte, dass Rankings häufig das wahre Innovationspotenzial Österreichs nicht akkurat abbildeten, da verschiedene Strukturindikatoren herangezogen würden, die zahlreiche Merkmale außer Acht ließen.
Auch die Panel-Gäste widmeten sich der Frage des heimischen Innovationsumfeldes und führten Beispiele aus der unternehmerischen Praxis an. Die DiskutantInnen gingen u.a. der Frage nach, wie man den Transformationsprozess von Grundlagenforschung zu anwendungsorientierter Forschung bis hin zum Markt besser unterstützen könne.
Mag. Ulrike Huemer, CIO der Gemeinde Wien, betonte in ihrem Statement wie wichtig Wien für die Visualisierungsforschung sei und wie gut Wien im internationalen Ranking stehe. Forschung und Entwicklung seien eine große Chance, Kooperationen nach Wien zu holen und Ideen weiterzuentwickeln. Eine engere Kooperation auch unter Forschungseinrichtungen sei auch ein Ziel der Initiative "Digital City Wien".
Holger Leibmann, von der Vorarlberger Zumtobel Lightning GmbH, unterstrich die zahlreichen "interessanten Querbeziehungen" einzelner Projekte. Die Bedeutung der Forschung und Entwicklung für Firmen wie Zumtobel bestehe darin, neue Anwendungsfelder in reale Lösungen umzusetzen. Die Visualisierung "hat uns die Möglichkeit gegeben, bisher Unvorstellbares dem Endverbraucher bzw. Kunden greifbar darzustellen", so Leibmann.
"Tue Gutes und sprich darüber", charakterisierte Dr. Michael Fischer von Bombardier Transportation seine Zufriedenheit zur Leistungsschau im Tech Gate. Bei Bombardier stehe Forschung und Entwicklung absolut im Vordergrund: "Wir suchen weltweit nach Expertise in unseren Forschungsfragen und mit dem AIT haben wir hier in Wien einen Partner gefunden der im Bereich der Bildverarbeitung und Visualisierung absolut top" ist und den nutzen wir natürlich gerne.
Herbert Pfab, Liebherr, betonte ebenfalls den zentralen Stellenwert der Vernetzung. Veranstaltungen wie diese seien "sehr sinnvoll für Industrieunternehmen die sich über Visualisierungstechnologien informieren möchten". Zudem war sei dies eine "gute Möglichkeit Projekte zu zeigen und neue Ideen aufzugreifen".
Der Geschäftsführer der IV Wien, Mag. Johannes Hörhan, resümierte über die Bundeshauptstadt als Industriestandort: "Wien hat grundsätzlich gute Voraussetzungen als Standort für Forschung & Entwicklung, da eine attraktive Mischung aus hervorragenden Einrichtungen in der Grundlagenforschung, zahlreichen Universitäten und einigen größeren, forschenden Unternehmen am Standort vorhanden ist. Herausforderungen bestehen aber insbesondere darin, den kostenintensiven Übergang von der Forschung zur Innovation am Standort zu verbessern sowie insgesamt vermehrt Spitzenkräfte nach Österreich zu holen."
Die Organisatoren, allen voran das AIT Austrian Institute of Technology und die VRVis-Forschungs-GmbH zeigten sich zufrieden. DI Helmut Leopold (Head of Digital Safety & Security Department, AIT) und DI Georg Stonawski (Geschäftsführer VRVIS) nach der Diskussion:
"Ziel der Podiumsdiskussion war, aufzuzeigen, dass Österreich im Bereich der Bildverarbeitung und Visualisierung eine internationale Spitzenposition einnimmt und das Potenzial besitzt, den gesamten Prozess von der ersten Idee über die Forschung bis hin zur konkreten Anwendung am Standort Österreich umzusetzen. Viele unserer Kunden zeigen, dass wir entlang des gesamten "Innovation-Cycle" mit heimischen Lösungen tätig sein können. Insofern sind wir auch im internationalen Wettbewerb, gerade was Visual Computing betrifft, bestens aufgestellt."


Das Geheimnis des Medizinalrats

Von Hansjörg Müller. Aktualisiert am 29.04.2015 
Der Wiener Arzt Peter Fabjan ist Universalerbe Thomas Bernhards. Wo sich der Nachlass des Jahrhundert-Dramatikers befindet, mag er nicht verraten.

Die Beziehungen, die den österreichischen ­Dramatiker Thomas Bernhard mit der Aussenwelt verbanden, waren komplizierte. Auch sein Halbbruder und zeitweiliger Leibarzt Peter Fabjan blieb nicht verschont: «Etwas Fürchterliches» sei passiert, berichtete Bernhard am Morgen des 24. Februar 1972 seinem Freund und Eckermann Karl Ignaz Hennetmair.
Mehr als zwei Stunden später als vereinbart sei Fabjan am Abend zuvor zur Visite erschienen. «Setz dich hin», habe er ihn, Bernhard, geheissen, und dies «in so einem Ton, wie sie das im Spital zu den Bauern sagen». ­Woraufhin der weltberühmte Literat den regional bekannten Internisten hinauswarf, verbunden mit der Aufforderung, ihm ja nicht mehr ins Haus zu kommen. «Jetzt weiss ich endgültig, dass ich mit ihm als Arzt nicht rechnen kann, und für meine Arbeiten hat er ja noch nie Verständnis gezeigt», soll Bernhard damals laut Hennetmair geklagt haben.
Eine beachtete Randfigur
Das Zerwürfnis blieb nicht von Dauer, wahrscheinlich auch, weil der lungenkranke Bernhard einen Arzt brauchte, der ihm auch ausserhalb der Sprechzeiten zur Verfügung stand. Heute ist ­Fabjan Universalerbe des 1989 verstorbenen ­Bernhard und als solcher zu einer beachteten Randfigur des Literaturbetriebs geworden. Neun Jahre nach seines Halbbruders Tod gründete er die Thomas-Bernhard-Privatstiftung, eine «gemeinnützige ­Einrichtung (…) mit dem Zweck, den Dichter im In- und Ausland zu vertreten», wie es auf ihrer Homepage heisst. Vor allem aber betrieb die ­Stiftung ein Archiv in der Villa Stonborough-­Wittgenstein, einem hochherrschaftlichen Anwesen am Ufer des oberösterreichischen Traunsees.
Am 1. Januar stellte das Archiv, in dem sich ein Teil des Bernhard-Nachlasses befand, den Betrieb ein; der Vertrag mit Archivleiter Martin Huber wurde aufgelöst, gemäss Fabjan «im gegenseitigen Einvernehmen». Grund für das Zerwürfnis ist dem Vernehmen nach ein Projekt, das der Arzt zusammen mit der Österreichischen ­Akademie der Wissenschaften und dem Suhrkamp-Verlag vorantrieb – und dies, ohne Huber zu informieren: die Digitalisierung der Archiv-Bestände zwecks Erstellung einer historisch-­kritischen Bernhard-Ausgabe. Schwere Vorwürfe stehen seither gegen Fabjan im Raum, allen voran der, er nehme Geld vom Staat und mache damit, was er wolle: Jährlich 88 000 Euro erhält die Privatstiftung jährlich von der Republik Österreich, weitere 22 000 von der Gemeinde Wien.
«Die Feuerwehr ist auch nicht weit»
Der naheliegenden Frage, wo sich der Bernhard-Nachlass seit der Schliessung des Archivs befindet, ist nun die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» nachgegangen. Ein Reporter hat den Medizinalrat Dr. Peter Fabjan in dessen Domizil aufgesucht, in der Blutgasse 3/2 gleich hinter dem ­Wiener Stephansdom. Fabjan gab sich bedeckt: «Ich möchte das eigentlich nicht in der Zeitung lesen», erklärte er. Gleichwohl bemühte er sich, allfällige Sorgen zu zerstreuen: Man könne davon ausgehen, «dass alles bestmöglich untergebracht ist. Klimatisiert, polizeilich überwacht, und die ­Feuerwehr ist auch nicht weit.

»Einsichtnahme in die Archiv-Bestände ist laut Fabjan möglich. Allerdings nur für den, der es vermöge, die Thomas-Bernhard-Privatstiftung von einem «begründeten wissenschaftlichen Interesse» zu überzeugen.(Basler Zeitung)

Mittwoch, 29. April 2015

Michael Häupl will nicht mit Blau. "In der Wiener SPÖ gibt es eine große Geschlossenheit, keine Koalition mit der FPÖ einzugehen".


Der gute Bgm. Häupl. Vor der Wahl, aber was ist nach der Wahl? Nissl hat schon angedeutet, dass er nach der Wahl mit der FPÖ koalieren möchte, es auch tun wird, auf jeden Fall darüber nachdenkt. Es ist so, dass Häupl versucht, eine Anti-FPÖ-Allianz aufzustellen, weil er weiß, dass ihm die Wähler abhand kommen. So eine Aktion hat immer schon gewirkt, so möchte er die WienerInnen aktivieren ihn doch zu wählen. Ob diese Taktik diesmal gelingen wird, ist abzuwarten, viele Wiener sind nicht nur enttäuscht von der SP, sie sind ganz einfach angefressen, dass sie, selbst wenn sie bedroht werden, nicht mehr das wählen werden, was sie sonst immer gewählt haben. Die Zeiten ändern sich. Nichts bleibt so wie es ist, dass hat schon Brecht gesagt und Häupl sollte sich dieses Zitat merken. Seine Zeit ist um, die Macht der SPÖ ist gebrochen. Endlich wird es wieder Gesetzt und Recht geben und nicht mehr die Vorherrschaft dieses verbrecherischen Vereins der sich Wiener Wohnen nennt. http://derdreck.blogspot.co.at/

Bürgermeister Michael Häupl (SP) sieht die Steuerreform positiv für Wien. Bei den Feiern zum 1. Mai wird er aber weitere Schritte fordern.

KURIER: Am 1. Mai stehen die Werte der Sozialdemokratie im Zentrum. Zugleich ist Wahljahr. Ist heuer etwas anders?
Michael Häupl:
Die Werte der Sozialdemokratie sind ungebrochen gleich. Es ist daher nicht retro, wenn man für Gerechtigkeit bei der Verteilung von Vermögen eintritt. Oder für Chancengleichheit im Bildungsbereich. Natürlich wird man am 1. Mai darauf hinweisen müssen, dass mit der Steuerreform ein wesentlicher Schritt gesetzt wurde. Es müssen aber noch weitere folgen.








Die da lauten?
Etwa die Linderung der kalten Progression. Da wird man die Steuerstufen wesentlich flexibler gestalten müssen. Zum Beispiel abhängig von kollektivvertraglichen Lohnerhöhungen.

Schön und gut, aber wie will man das finanzieren?
Man muss mit Steuern auch steuern. Ich persönlich halte das nicht für retro, wenn der Sozialminister vorschlägt, über die Wertschöpfungsabgabe nachzudenken. Das ist eine Maßnahme, die den Faktor Arbeit entlastet und gleichzeitig den Faktor Gewinn belastet.

Die größte Herausforderung für ihre Partei ist die Mobilisierung. Wird es am 1. Mai da ein besonderes Zeichen geben?
Ich hoffe, dass der 1. Mai selbst ein Zeichen der Mobilisierung ist. Wähler zu mobilisieren, ist eine große Aufgabe. Sie besteht aus unzähligen Aktionen, bei denen man die Menschen überzeugt, dass sie zur Wahl gehen. Wer nicht wählen geht, hilft womöglich politischen Richtungen, die man gar nicht will.

Größter Herausforderer ist die FPÖ. Kommt es zum Bürgermeister-Duell Häupl gegen Strache?
Das sehe ich nicht so. Unsere größte Herausforderung ist es, unsere Wähler zur Wahlurne zu bringen. Wenn uns das gelingt, wird die Wahl für die SPÖ und damit auch für die Stadt gut ausgehen. Was die anderen machen, ist nicht so wichtig.

Lesen Sie hier alles zur Wien-Wahl

Die Freiheitlichen zücken die Sicherheitskeule. Die Kriminalitätszahlen in Wien sind laut Innenministerium rückläufig. Die FPÖ zweifelt diese Statistiken aber an. Wie sicher ist Wien?
Ich hege grundsätzlich keinen Zweifel an den Statistiken des Innenministeriums. Nur diese Objektivität der Zahlen muss mit dem subjektiven Sicherheitsgefühl der Menschen übereinstimmen.

Also fühlen sich die Menschen in Wien unsicher?
Die Menschen leben im biografischen Vergleich. Dass zur Zeit des Eisernen Vorhangs die Sicherheitslage bei Eigentumsdelikten besser war, ist evident. Nur wollen wir deshalb den Eisernen Vorhang zurück? Ich persönlich habe den Eindruck, dass die Polizei bei diesen Rahmenbedingungen gute Arbeit leistet und man sich nicht unsicher fühlen muss.

Braucht es also den von der FPÖ geforderten Sicherheitsstadtrat, der der Bevölkerung die subjektive Sicherheit gibt?
Wenn der Sicherheitsstadtrat in Wien dieselben Kompetenzen hat wie der Innensenator von Berlin, dem 16.000 Polizisten unterstehen, dann kann man mit mir darüber reden. Ein Sicherheitsstadtrat ohne Agenden bringt nichts. Und die Innenministerin soll nicht sagen, sie wisse nicht, wen sie in Wien bei Sicherheitsfragen anrufen soll. Sie hat meine Telefonnummer.

Ein Wort zum Sicherheitspakt mit dem Innenministerium. Wie zufrieden sind Sie mit der Umsetzung – Stichwort Wachzimmer und 1000 Polizisten zusätzlich?
Momentan weder zufrieden noch unzufrieden. Bis Ende 2015 muss es die vertraglich zugesicherten 1000 zusätzlichen Polizisten geben. Die Innenministerin sagt, dass sie diesen Vertrag einhält. Ich nehme das zur Kenntnis, muss aber auch sagen: Von den 1000 sind wir noch weit entfernt.

Zurück zur FPÖ. Die forderte zuletzt verpflichtende Deutschkenntnisse für Menschen, die eine Gemeindebauwohnung erhalten. Ihre Meinung dazu?
Den Antrag halte ich für relativ skurril. Denn sie fordern auch, dass in Gemeindebauten keine Terroristen wohnen dürfen. Als ob Terroristen nicht sowieso auf der Interpol-Fahndungsliste wären. Das sind Aussagen von einer Partei, der offensichtlich nichts Vernünftiges einfällt.

Trotzdem: Sollte nicht jeder in Wien Deutsch können?
Selbstverständlich. Die Verkehrssprache in Wien ist Deutsch. Wir arbeiten auch hart daran, dass jedes Kind, dass bei uns in die Volksschule kommt, Deutsch kann. Denn nur so funktioniert Integration.

Der blaue Klubobmann glaubt an Rot-Blau, sollte es Bürgermeister Häupl nicht mehr geben. Sind Sie der große Verhinderer von Rot-Blau?
Wenn er meint, das hängt an mir, dann irrt er. In der Wiener SPÖ gibt es eine große Geschlossenheit, keine Koalition mit der FPÖ einzugehen. Wir wollen den Menschen die Angst nehmen, sie unterstützen. Die Freiheitlichen tun nichts anderes als Angst schüren. Wenn ich mit jemanden so grundsätzlich nicht übereinstimme, wie das bei der FPÖ der Fall ist, wie soll man da koalieren?

Liegt es bei der FPÖ eher an den Inhalten oder Personen?
Personen kommen und gehen. Es liegt an den Inhalten.


Gemeinde Wien, MA 6: 3,61 von 5


Firma Gemeinde Wien, MA 6
Jobstatus Aktueller Job
Hierarchie Angestellte/r - Arbeiter/in

Wohlfühlfaktor


Vorgesetztenverhalten

Kollegenzusammenhalt

Interessante Aufgaben

Arbeitsatmosphäre

Kommunikation

Arbeitsbedingungen

Work-Life-Balance

Karrierefaktor


Gleichberechtigung

Umgang mit Kollegen 45+

Karriere / Weiterbildung

Gehalt / Sozialleistungen

Umwelt- / Sozialbewusstsein

Image


Vorgesetztenverhalten

3,38

Kollegenzusammenhalt

3,50

Interessante Aufgaben

3,50

Arbeitsatmosphäre

3,67

Kommunikation

3,83

Arbeitsbedingungen

3,67

Work-Life-Balance

4,50

Gleichberechtigung

4,50

Umgang mit Kollegen 45+

3,50

Karriere / Weiterbildung

3,67

Gehalt / Sozialleistungen

3,54

Umwelt- / Sozialbewusstsein

4,00

Image

3,50


Kostenlose Zahnspange


Die Wiener Zahnärztekammer und die Gebietskrankenkasse haben sich geeinigt. In Wien sollen bis Juli die ersten Kassenstellen besetzt sein.

29.04.2015 | 14:23 |   (DiePresse.com)

Am Ende der "harten Verhandlungen" zwischen Wiener Zahnärztekammer und Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) steht eine Einigung: Der österreichweiten Umsetzung der Gratis-Zahnspange bei schwerwiegenden Fehlstellungen steht damit ab sofort nichts mehr im Weg, hieß es am Dienstag in einer Aussendung.



In Wien sind 32 Vertrags-Kieferorthopäden vorgesehen. "Die Ausschreibungen starten demnächst. Wir gehen davon aus, dass planmäßig mit Anfang Juli die ersten Kassenstellen besetzt sind", sagt Ingrid Reischl, Obfrau der WGKK am Mittwoch in einer Aussendung. Gerechnet wird mit etwa 200 Bewerbungen.

Ein wesentliches Kriterium bei der Besetzung der Kassenstellen ist die regionale Verteilung in Wien. "Wir richten uns hier nach der Struktur der Wohnbevölkerung", betont Reischl. "Die Vertragsärzte sollen dort sein, wo die Kinder wohnen."

Insgesamt werden in Österreich 180 Kassenstellen ausgeschrieben, damit die neue Leistung ab 1. Juli angeboten werden kann, muss es zumindest 150 Vertrags-Kieferorthopäden geben. Wäre Wien in Sachen Ausschreibung zu keinem Ergebnis gekommen, wären es bundesweit zwei zu wenig gewesen.

Wiener Notquartiere für 500 Obdachlose schließen


Mit 30. April endet das diesjährige Winterpaket der Wiener Wohnungslosenhilfe. Wie jeden Winter haben die Sondermaßnahmen das Ziel, dass in Wien niemand bei Eis und Schnee die Nacht im Freien verbringen muss. Seit Anfang November wurde die Anzahl der Notschafplätze je nach Bedarf kontinuierlich aufgestockt. Zu Spitzenzeiten standen im vergangenen Winter zu den 300 ganzjährig bestehenden Notschlafplätzen rund 550 zusätzliche Schlafplätze für Männer und Frauen zur Verfügung. Auch Menschen ohne Sozialanspruch in Wien können diese von der Stadt geförderten Plätze im Winter nutzen. Die Auslastung stieg während der Wintermonate an und ging im Frühling erwartungsgemäß wieder zurück. Insgesamt stellte die Stadt Wien für das Winterpaket rund 3 Mio. Euro zur Verfügung.

"Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass viele Menschen, die das Winterpaket nutzen, im Frühling in ihre Heimat zurückkehren. Das sind aber nicht nur die Nachbarstaaten, sondern auch die benachbarten Bundesländer", betont Anita Bauer, Leiterin des Fachbereichs Betreutes Wohnen beim Fonds Soziales Wien und verantwortlich für das Winterpaket der Wiener Wohnungslosenhilfe. "Das Winterpaket hat erfolgreich verhindert, dass Menschen auf der Straße erfrieren", so Anita Bauer. Während des Winters wurden auch die Personalressourcen in Beratungs- und Betreuungseinrichtungen ausgebaut. Alle Maßnahmen werden vom Fonds Soziales Wien mit den Partnerorganisationen Wiener Rotes Kreuz, Caritas, Samariterbund Wien und "wieder wohnen" abgestimmt, koordiniert und gefördert. Viele Personen, die das Winterpaket nutzen, sind vor allem auf Arbeits-bzw. Perspektivensuche. "Daher finanziert der Fonds Soziales Wien zusätzlich auch die Sozial- und Rückkehrberatung der Caritas, deren Förderung sie vor kurzem verdoppelt hat", ergänzt Bauer.

Die Stadt Wien wendet für die Wohnungslosenhilfe jährlich über 50 Millionen Euro auf. Finanziert werden damit rund 5.000 Wohn- und Schlafplätze in 90 Einrichtungen, aber auch Beratungseinrichtungen, Tageszentren und Straßensozialarbeit. "Erst kürzlich haben wir zwei neue Tageszentren beim Hauptbahnhof und beim Praterstern eröffnet, die das ganze Jahr über Beratung und Betreuung anbieten. Bis zu 100 Personen können dieses Angebot zeitgleich in Anspruch nehmen", so Anita Bauer.

Ziel aller Angebote der Wiener Wohnungslosenhilfe ist die (Re-)Integration in die eigene Wohnung bzw. - wenn dies nicht realistisch ist - die Vermittlung in Einrichtungen des "sozial betreuten Wohnens". Dieses Angebot richtet sich an (ehemals) obdachlose Menschen und ermöglicht ihnen ein langfristiges, eigenständiges Wohnen mit Betreuung. "Die Praxis zeigt: Eine Integration in den ersten Wohnungsmarkt kann nur über eine Aufenthaltsverfestigung stattfinden, nicht über Nachtquartiere", erklärt Bauer abschließend.





Irene Brickner und Oona Kroisleitner
30. April 2015, 05:30

Die im Dezember gestartete Kältehilfe für rund 500 Obdachlose in Wien läuft aus. Viele bedürftige Personen werden wieder auf der Straßen landen

Wien – Roman lebt seit über zwei Jahren auf der Straße. "Wenn es nicht regnet, bin ich im Park", erzählt der 44-Jährige. Bei Schlechtwetter verbringt er seine Zeit in Bahnhofshallen oder Tageszentren. Der gebürtige Deutsche ist einer von 500 Menschen, denen die "Kältehilfe" der Stadt Wien in den vergangenen Monaten zugutegekommen ist. Seit Dezember hatte er durch sie einen Schlafplatz in einem Notquartier in der Wiener Grillgasse. Am Donnerstag laufen die zusätzlichen Mittel aus.
"Wir gehen davon aus, dass die Menschen auf der Straße landen", sagt Markus Reiter, Geschäftsführer der Obdachlosenorganisation Neunerhaus. "Es passiert Ende April nur, was jedes Jahr passiert: Die Winterhilfe läuft aus", sagt Peter Hacker, Geschäftsführer des Fonds Soziales Wien: "Die Betroffenen wissen es längst. Es gab und gibt Rückkehr- und Integrationsgespräche mit Sozialarbeitern."
Von den 500 Leuten in den Zusatzquartieren seien 150 bereit, in ihren Heimatländern (Slowakei, Rumänien, Deutschland) einen Wiederanfang zu starten. "Sie haben Rückfahrttickets bekommen", sagt Klaus Schwertner, Generalsekretär der Wiener Caritas.

Wunsch nach Ausgleichsgeld

Dass durch das Ende der Kältehilfe mehr Obdachlose in den Wiener Parks übernachten werden, kann sich Hacker nicht vorstellen.
Die Kältehilfe nutzt vor allem in Wien lebenden Obdachlosen aus dem EU-Raum oder anderen österreichischen Bundesländern, für die die Wohnungslosenhilfe der Stadt Wien nicht zuständig ist. "Um die Situation der Obdachlosen aus anderen Bundesländern zu lösen, braucht es dringend eine Art des Finanzausgleichs", sagt Schwertner.
Durch die Unterstützung bekommen Obdachlose über den Winter einen Platz in einer Notschlafstelle. Einlass ist jeden Tag um 19 Uhr. Es gibt Essen und Aufwärmmöglichkeiten. Um sechs Uhr werden die Besucher geweckt, eine Stunde später verlassen sie das Quartier. "Die Winterhilfeplätze haben das Ziel, zu verhindern, dass Menschen auf den Straßen erfrieren", sagt Hacker. Die normale Obdachlosenhilfe solle Menschen wieder fähig machen, eine Wohnung zu finden.

Forderung nach Jahreshilfe

"Ich treffe Freunde und verbringe mit ihnen meine Zeit, der Tag vergeht eigentlich sehr schnell", erzählt Roman. Mit der Kälte gehe es schon irgendwie. Dass die Notversorgung mit Ende April ausläuft, kritisiert Reiter: "Es geht hier um Menschlichkeit und darum, Menschenleben zu retten." Das Neunerhaus, das selbst betreutes Wohnen und Übergangswohnungen für Obdachlose anbietet, fordert daher den Erhalt der zusätzlichen Notschlafstellen über das ganze Jahr. Das in Wien geltende Kampierverbot macht Reiter ebenfalls Sorgen: "Die Situation der Wohnungslosen wird dadurch noch prekärer gemacht, sie werden von ihren Schlafplätzen vertrieben und bestraft."
Wien gibt jährlich 60 Millionen Euro für die Obdachlosenhilfe aus, "das ist im internationalen Vergleich vorbildlich", sagt Hacker. Um auf die Situation der Obdachlosen hinzuweisen, lädt die Obdachlosenzeitschrift Augustin am Donnerstag zum "Solischlafen im Stadtpark". Hacker ist von der Aktion wenig begeistert: "Die Probeübernachtungsaktion im Stadtpark ist politisch unerträglich." Neben Sozialorganisationen rufen etwa auch die grüne Gemeinderätin Birgit Hebein oder der Kabarettist Gerald Fleischhacker zur Übernachtung im Park auf. (Irene Brickner, Oona Kroisleitner, DER STANDARD, 30.4.2015)


Ludwig: Fotowettbewerb „Blumen setzen – Freu(n)de ernten“


Wenn dem Herrn Ludwig nichts mehr einfällt -, dann ebnen das! Es zeigt ja nur, das Wiener Wohnen nichts vorzuweisen hat. Erfolge haben sie keine, Beschwerden viele. Die Justiz weiß nicht mehr was sie noch machen soll um die Mieter niederzuhalten. Da muss dann ein Fotowettbewerb starten.


Zum siebten Mal sind alle WienerInnen eingeladen, ihre Grünoasen zu präsentieren. Beim Fotowettbewerb "Blühendes Zuhause - gute Nachbarschaft" winken wertvolle Preise.


Wien (OTS) - Wenn es draußen blüht, schlägt das Herz aller HobbygärtnerInnen höher. Durch ihr Engagement wird Wien jedes Jahr im Frühling noch attraktiver. Deshalb zeichnet die Stadt Wien auf Initiative von Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig heuer bereits zum siebten Mal die besten HobbygärtnerInnen der Stadt aus und prämiert den schönsten privaten Blumenschmuck. Im Rahmen des Fotowettbewerbs "Blühendes Zuhause - gute Nachbarschaft" werden die schönsten privaten Blumen-Oasen gekürt. Auf die GewinnerInnen warten wertvolle Preise.
Der Fotowettbewerb startet am 1. Mai 2015. ****

"Die Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner Wiens, die liebevoll ihre Grünräume hegen und pflegen, tragen wesentlich dazu bei, die Stadt zu unserem ,blühenden Zuhause' zu gestalten. Beim gemeinsamen Garteln in Nachbarschaftsgärten oder Innenhöfen kommen die Menschen über ihr gemeinsames Hobby zusammen. Das trägt zu einem gelungenen Miteinander bei. Der Blumenschmuck erfreut alle und ist ein sichtbares Zeichen einer lebendigen Stadt.", so Stadtrat Michael Ludwig.

AKNÖ-Präsident Markus Wieser: „Wohnen muss in ganz Niederösterreich leistbar sein.“


Wien (OTS) - Leistbares Wohnen ist ein zentrales Anliegen der Arbeiterkammer Niederösterreich. Um deshalb geeignete Wege zur Sicherstellung eines ausreichenden und leistbaren Wohnungsangebotes aufzuzeigen, wird ein breiter Diskussionsprozess gestartet. Ausgangspunkt des Diskurses bildet eine Studie des Instituts für Immobilien, Bauen und Wohnen GmbH (IIBW) unter der Leitung von FH-Doz. Dr. Wolfgang Amann.

AKNÖ-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser spricht sich für mehr Wohnraum in den Wachstumsregionen aus, also etwa den Bezirken Wien-Umgebung, Gänserndorf, St. Pölten oder Mödling. Hier bestehe Bedarf an mehrgeschossigen Wohnungen, begünstigt durch den Zuzug und den dortigen Arbeitsplätzen. Dies werde eine Herausforderung für die kommenden Jahre.

Ein zentrales Anliegen ist die soziale Treffsicherheit der Wohnbauförderung. "Es muss sichergestellt werden, dass Wohnen leistbar bleibt", sagt Wieser. Zur Sicherstellung ausreichender Mittel fordert Wieser die Wiedereinführung der Zweckbindung der Wohnbauförderung. Weitere Verbesserungspotenziale gäbe es auch für einkommensschwache Haushalte. Denn die Einrechnung der Wohnbeihilfe als Einkommensbestandteil bei der Bemessung der bedarfsorientierten Mindestsicherung erschwert die Lage derer, die sich ohnehin in einer schwierigen Situation befinden.

Regionale Unterschiede im Wohnbau und der Bevölkerungsstruktur


Niederösterreich verzeichnet im abgelaufenen Jahrzehnt ein Bevölkerungswachstum ähnlich dem österreichischen Durchschnitt von 4,4 Prozent. Für das kommende Jahrzehnt werden 5,1 Prozent prognostiziert, was gleichfalls dem österreichischen Durchschnitt entspricht. Die regionalen Unterschiede sind allerdings enorm. Einige Bezirke mit dem österreichweit stärksten Bevölkerungsrückgang liegen ebenso in Niederösterreich (Gmünd, Waidhofen/Thaya, Zwettl, Lilienfeld, Horn) wie einige mit besonders hohem Zuwachs (Wien-Umgebung, Tulln, Korneuburg, Wiener Neustadt-Stadt, Gänserndorf, Baden, Bruck/ Leitha, Mödling). Diese Situation gelte es im Wohnbau besonders zu beachten.

2500 Wohnungen zu wenig


In Niederösterreich fehlen etwa 2500 Wohnungen, auf die nächsten fünf Jahre gerechnet, wobei die Angebotslücken regional stark unterschiedlich sind. Beeinflusst wird der Bedarf auch durch die überdurchschnittliche Entwicklung der Haushaltszahlen in den Bezirken Bruck/Leitha, Korneuburg, Mödling, Wiener Neustadt. Den größten Bedarf (in absoluten Zahlen) haben die Bezirke Baden, Wien-Umgebung und Mödling mit jeweils deutlich über 1000 zusätzlichen Wohnungen pro Jahr (in absoluten Zahlen).

Große Unterschiede am Wohnungsmarkt und bei Bodenpreisen


Das Marktniveau privater Mieten liegt in Bezirken wie Waidhofen/Thaya oder Horn mit unter 4 Euro/m2 (netto) bei der Hälfte der Umlandbezirke Wiens. Noch größer sind die Unterschiede bei Eigenheimen (Faktor 2,5 zwischen billigstem und teuerstem Bezirk), Eigentumswohnungen (Faktor 3) und vor allem bei den Baugründen (Faktor 15). Eigentumswohnungen kosten in den Umlandbezirken im Durchschnitt heute so viel wie in den billigsten Bezirken innerhalb der Stadtgrenzen Wiens. Dies trifft aber nicht auf Gemeinden wie Mödling, Perchtoldsdorf oder Hinterbrühl zu, die in direktem Wettbewerb mit den teuersten Lagen in Wien stehen.

Auch die Bodenpreise variieren in NÖ besonders stark. Während im Waldviertel der Quadratmeterpreis bei rund 30 Euro pro Quadratmeter liegt, sind es im Raum Mödling rund 400 Euro pro Quadratmeter.


Dienstag, 28. April 2015

Nix Deutsch verstehen


Anhand einer Anfragebeantwortung von Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch an die ÖVP ist in Wien der Streit um Schüler mit zu geringen Deutschkenntnissen - sogenannte außerordentliche Schüler - wieder entbrannt. Während der SPÖ- Politiker Oxonitsch den Kurs der Stadt bestätigt sieht, gleichzeitig aber ÖVP und Bundespolitik stärker in die Pflicht nehmen will, fordert etwa die FPÖ "Deutsch vor Schule" und ein Ende der "Wohlfühlmethoden".


Für Oxonitsch zeigt die Debatte um außerordentliche Schüler , dass es wichtig gewesen sei, "dass Wien auf die Verdoppelung der Mittel für Sprachförderung im Kindergarten gedrängt hat". Die Zahl der Sprachförderassistenten werde nun verdoppelt.

Wenn ÖVP- Gemeinderätin Isabella Leeb sich bei diesem Thema wirklich engagieren möchte, könne sie "sofort etwas tun": Einerseits solle sie sich gemeinsam mit der Stadt dagegen wehren, dass Finanzminister Hans Jörg Schelling den Schulen 300 Millionen Euro streiche und damit auch einen Ausbau der Sprachförderung verhindere. Zudem sei auch ÖVP- Ministerin Sophie Karmasin gefordert, denn die 15a- Vereinbarung zum letzten verpflichtenden Kindergartenjahr laufe in wenigen Wochen aus. "Gerade dieses letzte Jahr ist aber für die Sprachkompetenz und den Übergang in die Schule besonders wichtig", zeigte sich Oxonitsch überzeugt.

Grüne für Intensiv- Lernen, aber gegen "Ausländerklassen"


Die Wiener Grünen sprachen sich am Dienstag jedenfalls wie die SPÖ gegen "Ausländerklassen" aus: "Kinder in Wiener Schulen sprechen aktuell mehr als 80 verschiedene Sprachen. Dies ist ein ungeheures Potenzial und keineswegs eine Last", befand Rathaus- Klubobmann David Ellensohn in einer Aussendung. Schüler stundenweise aus dem Klassenverband herauszulösen, etwa während sprachorientierter Fächer, mache hingegen "durchaus Sinn". Auch zusätzliche Deutsch- Intensiv- Lerneinheiten am Nachmittag sind für die Grünen denkbar.

FPÖ: Schluss mit "Wohlfühlmethoden"


Der Wiener FPÖ- Sprecher für Integration, Wolfgang Jung, erklärte hingegen, "dass Integration wesentlich eine Verpflichtung für die Ankommenden ist und wir mit Wohlfühlmethoden statt Forderungen nur die Entwicklung von Parallel- und Gegengesellschaften erreichen". Deshalb fordere die FPÖ "Deutsch vor Schule". "Wir wollen, dass geförderte Deutschkurse von einer zentralen Stelle angeboten werden und mit einer Prüfung abschließen. Wer diese besteht, soll die angefallenen Gebühren erstattet bekommen", forderte Jung.


Michi und Maria


Die Wiener Grünen haben am Dienstag eine Werbekampagne mit einem haushohen Riesenplakat am Naschmarkt gestartet. „Ich soll die Pappn halten, wenn der Michi spricht“ ist neben einer festgeklebten Maria Vassilakou zu lesen.





Wieder ein Plakat, das an der Wahrheit vorbeigeht. Maria ärgert den Michi nicht und sie spricht auch nicht, wenn Mich die Goschn aufmacht. Sollte sie das wirklich denken, dann ist sie in einem falschen Film. Die Realität würde ihr ganz gut tun.





Flankiert wird das Bild von drei Sprüchen: „Ich soll den Häupl Michi nicht immer so ärgern“, „Ich soll die Pappn halten, wenn der Michi spricht“ und „Ich soll dem Häupl Michi nicht immer die Mahü unter die Nase reiben“. Das Plakat ist auf der Linken Wienzeile in Mariahilf zu sehen und hat ein Ausmaß von 19,4 mal 10,9 Metern.

„Mit diesem Plakat überspitzen wir bewusst die unangepasste Rolle von Maria Vassilakou in der rot-grünen Stadtregierung. Es ist das erste Plakat einer Serie, mit dem wir die Haltung der Grünen pointieren wollen“, sagt Angela Stoytchev, Landesgeschäftsführerin und Wahlkampfleiterin der Wiener Grünen.



„Vassilakou hat auch breiten Rücken“

„Mit Maria Vassilkou haben die Wiener Grünen eine Spitzenkandidatin, die auch einen breiten Rücken hat, um den teilweise heftigen Gegendruck auszuhalten“, unterstützt der grüne Landessprecher Georg Prack die ungewöhnliche Kommunikationsform. Ob und wie der Koalitionspartner darauf reagiert, bleibt abzuwarten.


Ein klarer Fall von Missbrauch

Die Erfinder des Systems der Wohnbauförderung hatten ein kluges System vor Augen: Ein über die Lohnnebenkosten eingehobener Wohnbauförderungsbeitrag (bringt derzeit knapp eine Milliarde Euro im Jahr) sollte die Vergabe von geförderten Wohnbaudarlehen finanzieren, die Rückflüsse aus diesen Krediten sollten den Topf zusätzlich füllen. So könnten Jahr für Jahr mehr Mittel für den Wohnbau bereitstehen.
In der Zwischenzeit wurde das System aber pervertiert: Die Wohnbauförderung ist nicht mehr zweckgebunden und wird von den Ländern zum Stopfen von Budgetlöchern verwendet. Rückflüsse aus den Darlehen fließen vielfach nicht mehr, weil die Darlehen auf dem Kapitalmarkt verkauft wurden und der Erlös für meist grottenschlechte Spekulationen auf internationalen Finanzmärkten verwendet wurde.
Mit anderen Worten: Der die arbeitsplatzschädlichen Lohnkosten erhöhende Wohnbauförderungsbeitrag, der bei einem Durchschnittsverdiener 200 bis 300 Euro im Jahr ausmacht, wird als versteckte Zusatzsteuer zweckentfremdet. Ein klassischer Fall von Missbrauch.

Wenn Finanzminister Schelling jetzt im Rahmen der Finanzausgleichsverhandlungen die Zweckbindung des WBF-Beitrags (gegen den erbitterten Widerstand der Länder) wiedereinführen will, dann verdient er dafür uneingeschränkte Unterstützung. Entweder man braucht die Wohnbauförderung, dann ist die Zweckbindung logisch. Oder man braucht sie nicht, dann gehört sie samt dem Wohnbauförderungsbeitrag abgeschafft. Eine versteckte Steuer als Zockmasse für Länder – das ist wirklich die Perversion von Föderalismus.

Sind Sie von gestern, Herr Schieder?

Gastbeitrag von Anneliese Rohrer:  Es mag schon sein, dass SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder tatsächlich glaubt, was da hie und da in Wiener politischen Kreisen als urban legend auftaucht, wenn er als möglicher Nachfolger von SPÖ-Chef Werner Faymann gehandelt wird.


Da kann man ja nur zustimmen, den Herrn Schieder. Eine sechste Woche Urlaub wäre nicht abzulehnen, auch wenn Rohrer das macht. Das hätte eine positive Auswirkung auf unsere Arbeitslosen. Für uns hätte es auch Auswirkungen, denn wir könnten uns mehr um unsere Familien kümmern. Natürlich ist es etwas seltsam, wenn Schieder von einer gerechteren Arbeitsplatzverteilung spricht, denn, gefragt werden muss, welche Arbeit? Wir brauchen Arbeit, Aufträge um die Situation in der wir uns befinden, verbessern zu können, derzeit ist da aber keine Entspannung in Sicht.
Alles darf man nicht ganz ernst nehmen. Wir befinden uns in der Vorwahlzeit, in der Nachwahlzeit ist dann wieder alles vergessen. Kennen wir schon und trotzdem gehen wir hin und wählen dies Schmarotzer und Lügner. Schieder möchte sich nur in eine günstige Position bringen, einige handeln ihn ja als Faymann-Nachfolger.


Es mag schon sein, dass er sich deshalb in einem Interview im Magazin „Trend“ mit seinem Vorschlag von sechs Wochen Urlaub für alle der Gewerkschaft und dem linken Flügel in der SPÖ andienen und dort ein Empfehlungschreiben abgeben möchte.
Beides, der Glaube an den Karrieresprung und das Anbiedern, wäre allerdings nicht ohne Witz. Zum einen ist Schieder das exakte Gegenteil eines Vote-Getters und man mag kann sich mit noch so viel Fantasie nicht vorzustellen, von wem er eine zusätzliche Stimme für die SPÖ holen könnte. Sein Charisma ist ungefähr so groß wie jenes eines Sektionsleiters in der SPÖ, sein rhetorisches Talent, das er nun häufiger als Klubobmann im Parlament zeigt, ebenso. Zum anderen ist der Vorschlag für noch mehr Urlaub zur Überwindung der Wirtschaftskrise und der explodierenden Arbeitslosigkeit in Österreich so zeitgemäß wie die Wiedereinführung der Heiratsprämie der siebziger und achtziger Jahre.
Nun, man sollte fair sein. Schieder steht nicht allein auf weiter Retro-Flur. Vor genau einem Jahr im April 2014 wurde die sechste Urlaubswoche für alle auch von Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) als ÖAAB-Chefin gefordert, nachdem der ÖGB und Sozialminister Rudolf Hundstorfer bei der Diskussion um die mögliche Ausweitung der täglichen Arbeitszeit als Bedingung ins Spiel gebracht hatten. So schnell wie das Urlaubs-Phantom damals aufgetaucht ist, so schnell ist es wieder verschwunden. Das hätte Schieder zu denken geben sollen.
Mikl-Leitner sagt als ÖAAB-Chefin bald irgendetwas – „Her mit der Marie, her mit dem Zaster“, zum Beispiel. Und im ÖGB und seinem Dunstkreis wird auch bald einmal irgendetwas gefordert. Da könnte man es Schieder doch auch durchgehen lassen? Kann man aus zwei Gründen nicht. Erstens müsste er als ehemaliger Staatssekretär im Finanzministerium etwas mehr Wirtschaftsverstand haben als in einer Zeit, in der Österreich nur durch mehr Arbeit und mehr Leistung aus der anhaltenden Wirtschaftskrise kommen kann und nicht durch mehr Urlaub, davon zu faseln, dass die Menschen gerne „freie Tage zwischendurch“ hätten.  Und vor allem in einer Zeit, in der mit der Hypo Alpe Adria viele Steuermilliarden versenkt worden sind, die nun zur Belebung der Konjunktur, für Investitionen zur Steigerung des Wirtschaftswachstums und vor allem im Zukunftsbereich Bildung fehlen. Dieses Wissen kann man Schieder abverlangen, nachdem er am Versagen aller Institutionen bei der Hypo (Griss-Kommission und Rechnungshof) als Staatssekretär nicht unbeteiligt gewesen sein kann. Entweder er hat die Lage nicht richtig eingeschätzt oder er hat geschwiegen. Was das Hypo-Desaster aber jetzt für Österreich bedeutet, wird er wohl wissen. Mit weniger arbeiten werden die Folgen nicht zu bewältigen sein.
Wirklich abstrus aber ist Schieders Begründung für mehr Urlaub: Die Arbeit solle so „fairer verteilt“ werden. Welche Arbeit? Neue Belastungen für die Wirtschaft werden kaum neue Arbeitsplätze schaffen – und die vorhandenen will Schieder so lange fair verteilen bis es nichts mehr zu verteilen gibt? Wenn die Wirtschaft weiter so stagniert, dann werden immer mehr Menschen mehr „freie Tage zwischendurch“ bekommen als ihnen lieb ist.
Ist es in Österreich wirklich erlaubt, den Menschen mit jedem Unsinn ein X für ein U vorzumachen? Wenn Sie nur in Kategorien von gestern denken können, Herr Klubobmann, dann belästigen Sie wenigstens die Öffentlichkeit nicht damit.


Aids Hilfe Wien präsentiert Projekte in Wien, die 2014 dank des Vereins AIDS LIFE umgesetzt werden konnten

 AIDS LIFE ist der größte private Unterstützer der Aids Hilfe Wien. Seine starke finanzielle Beteiligung hilft mit, die Lebensqualität vieler HIV-positiver Menschen zu verbessern.

Wien (OTS) - "Die jahrelange Partnerschaft mit dem Verein AIDS LIFE bedeutet für die Aids Hilfe Wien sehr viel. Alle Mittel, die wir durch den Life Ball erhalten, verwenden wir zu 100 Prozent für Projekte zugunsten von HIV-positiven Menschen. Manchen geht es finanziell schlecht - sie erhalten zum Beispiel Zuschüsse fürs Wohnen oder fürs Heizen. Andere sind einsam und brauchen Unterstützung und individuelle psychologische Beratung - sie können bei uns im Haus Kraft schöpfen und sich austauschen. Mit unserem Angebot wollen wir helfen, ihre Lebensqualität zu steigern und ihre gesellschaftliche Teilhabe fördern", erklärt Philipp Dirnberger, Geschäftsführer der Aids Hilfe Wien.
Die Angebote der Aids Hilfe Wien umfassen nicht allein konkrete Unterstützung, sondern bedeuten auch Anregung zur Selbstständigkeit -ganz im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe.

"Direkthilfe" - rasche Hilfe in schwierigen finanziellen Situationen

Im Rahmen der "Direkthilfe" kann die Aids Hilfe Wien durch finanzielle Zuwendungen von AIDS LIFE in Not geratene HIV-positive Menschen unterstützen. Zu den Leistungen, die aus diesem Budgettopf gewährt werden können, zählen unter anderem: Zuschüsse für Mietzinsrückstände oder Wohnungsausstattung, Begleichung von Betriebskosten, sowie zusätzliche Aufwendungen, die durch die gesundheitliche Situation entstehen.

Tages- und Aktivzentrum - ein Ort der Begegnung

Viele der Personen, die das Aids Hilfe Haus aufsuchen, sind von Armut betroffen. Armut bedeutet nicht nur ein geringes Einkommen, sondern wird auch durch den Ausschluss an gesellschaftlicher Teilhabe definiert. (Vgl. http://www.armutskonferenz.at/). Die Angebote des Tages- und Aktivzentrums sind daher mit geringem finanziellem Aufwand durchführbar und bieten Anregung, selbständig aktiv zu werden. So wird durch die Unterstützung durch den Verein AIDS LIFE eine aktive Teilnahme am kulturellen und gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Das Tageszentrum der Aids Hilfe Wien bietet den BesucherInnen einen Ort der Gemeinschaft und Begegnung, menschliche Wertschätzung und eine Form von Tagesstruktur an. Die täglich frisch zubereiteten Mahlzeiten tragen sowohl zum körperlichen, als auch zum seelischen Wohlbefinden der KlientInnen bei. SozialarbeiterInnen bieten Beratung, Unterstützung und Betreuung für Menschen mit HIV/AIDS an.

Projekt "Unterstützung von nichtversicherten Menschen mit HIV/AIDS"

Theoretisch haben alle Menschen Anspruch auf Zugang zum Gesundheitssystem und auf die bestmögliche medizinische Versorgung. Tatsächlich haben zigtausende Menschen in Österreich keine Krankenversicherung. Als mildtätiger Verein im Gesundheits- und Sozialbereich ist die Aids Hilfe Wien mit dem Alltag von nichtversicherten Menschen mit HIV/AIDS vertraut. Dank dem Verein AIDS LIFE kann die Aids Hilfe Wien einen Teil dieser Lücke im Gesundheitssystem schließen. Denn auch Menschen ohne Sozialversicherung erhalten im Haus der Aids Hilfe Wien medizinische Versorgung und psychologische Beratung.
Die Gründe für Nichtversicherung sind vielschichtig. Häufig weisen sie auf soziale Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung hin. Auch Menschen in psychischen Krisen können von Nichtversicherung betroffen sein.


Wohnungen für 150.000

Wien. Die Bundeshauptstadt wächst. Bis zum Jahr 2024 müssen Wohnungen für zusätzlich etwa 150.000 Menschen geschaffen werden. Fünf Jahre danach soll Wien dann die Zwei-Millionen-Einwohner-Grenze sprengen. Derzeit dreht sich die Diskussion nur um einen Aspekt: Wie kann die stark wachsende Stadt genügend Flächen sichern, um günstigen Wohnraum zu schaffen?
Paradox klingt in diesem Zusammenhang die Ankündigung der Stadtregierung, dass der 50-prozentige Grünanteil von Wien nicht reduziert, sondern gehalten und nach Möglichkeit sogar ausgebaut wird. Konkret prallen die Ansprüche von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Planungsstadträtin Maria Vassilakou auf die Ansprüche von Umweltstadträtin Ulli Sima – aktuell etwa um das Vorfel der Lobau (siehe unten). Generell kämpft man um die Nutzung von derzeit frei stehenden Flächen: „Das ist auch innerhalb der Stadt eine Situation, bei der es zu Diskussionen kommt“, sagt Sima zur „Presse“. Das sei ja auch verständlich: „Beide wollen Wohnraum schaffen, was ich unterstütze.“ Aber als Umweltstadträtin müsse sie darauf achten, dass es weiterhin genügend Grünraum und Erholungsfläche für die Bevölkerung gibt, so Sima, die sogar von einer Grün-Offensive für Wien spricht.



Einer muss verzichten“

Konkret werden laut Sima die Grünraum-Schutzgebiete massiv ausgebaut und als Natur- und Erholungsgebiet erschlossen. Damit wird dort auch ein Bauverbot verhängt (Details siehe unten). Deshalb bleibt Sima auf ihrem Standpunkt: Das Bevölkerungswachstum und der notwendige Wohnbau gingen nicht auf Kosten des Grünraums. Wien sei mit rund 51Prozent Grünraum eine grüne Stadt, und dieser Anteil werde erhalten.
Anders, nämlich kritisch sieht Lilli Lička, Leiterin des Instituts für Landschaftsarchitektur der Universität für Bodenkultur in Wien, die Berechnung der Grünflächen der Stadt. Die 50Prozent seien auf die gesamte Stadtfläche gerechnet. „Aber je nach Stadtteil sind die Grünflächen ganz unterschiedlich vorhanden. Und wenn man sieht, wie wenig Kleinversorgung (Bäume, Wiesen, begrünte Innenhöfe; Anm.) es in Wien gibt, da steht die Stadt nicht gut da“, erklärt Lička. Als positives Beispiel nennt sie dagegen München oder Zürich, wo es mehr Grün im urbanen, innerstädtischen Bereich gebe.
Freilich, im Nachhinein die Stadt grüner zu machen ist schwierig. Und wird wohl auch nicht konfliktfrei laufen. „Meistens ist es der Straßenraum oder es sind Parkplätze, die geopfert werden müssen“, sagt Lička. „Einer muss verzichten, alles andere ist Augenauswischerei.“ Potenzial sieht sie noch beim Ausbau von wohnungsbezogenen grünen Freiräumen wie Höfen, Balkonen und Terrassen. Auch die Begrünung von Dächern sei sinnvoll. Wenn auch eine Frage der Kosten und Technik. Rund einen halben Meter Substrat brauchen Bäume oder Sträucher auf Dächern, und das muss besonders reichhaltig sein, weil der Wind viel Feuchtigkeit wegnimmt. „Man muss die Häuser technisch und statisch darauf vorbereiten“, sagt sie. Gerade bei Neubauten sei das aber kein Problem.
Vertikalen Grünflächen, wie etwa grünen Fassaden, steht sie dafür eher kritisch gegenüber. „Dauerhaft ist es sinnvoller, einen Baum zu pflanzen und durch die Krone Biomasse zu generieren, als mit einem unglaublichen Aufwand grüne Fassaden zu schaffen, die dann auch noch bewässert werden müssen.“ Überhaupt seien Bäume eine gute Lösung für die Stadt, weil der Platz so knapp sei. „Die Frage ist, welchen Fokus die Gestaltung hat. Man kann auch Bäume pflanzen und einen Gastgarten darunter machen, anstatt eine Fläche in eine Parkanlage zu verwandeln.“
Die 50Prozent Grünfläche, glaubt sie, wird Wien auf Dauer nicht halten können. „Je mehr gebaut wird, desto weniger wird es“, sagt sie. Grundsätzlich müsse Wien im europäischen Vergleich bei den Grünflächen noch einiges aufholen. „Ich habe nicht den Eindruck, dass genug getan wird.“
 

Zum Grün in drei Minuten

Eine genaue Zahl, wie viel Grünraum eine Stadt braucht, möchte die Expertin aber nicht nennen. „Entscheidend ist die Qualität des Grün- und Freiraumes. Es geht um Erreichbarkeit, darum, dass es auch größere zusammenhängende Grünräume in der Stadt gibt, die etliche Hektar haben.“ Hier meint das Umweltressort: Die Wiener brauchen heute durchschnittlich drei Minuten, bis die nächste Grünfläche erreicht ist. Bis 2025 soll diese Durchschnittszeit auf zwei Minuten sinken.

AUF EINEN BLICK

Wien wächst und benötigt dringend Flächen für den Wohnbau. Diese Entwicklung bringt Diskussionen zwischen dem Umweltressort und dem Planungs- und Wohnbauressort. Derzeit liegt der Grünanteil Wiens bei 51 Prozent. Umweltstadträtin Ulli Sima will diesen Anteil, der alle fünf Jahre von der MA22 auf Basis von Luftbildaufnahmen erhoben wird, halten bzw. ausbauen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.04.2015)



Montag, 27. April 2015

Wohnen in der Totenstille


Auf dem Areal einer ehemaligen Friedhofsgärtnerei und umgeben von Gräbern sollen bald geförderte Wohnungen errichtet werden. Gegner sprechen von Pietätlosigkeit.



6000 Unterschriften hat eine Bürgerinitiative namens "Rettet den Neustifter Friedhof" bereits gesammelt. Vergeblich. Vor wenigen Wochen wurde das Areal der ehemaligen Friedhofsgärtnerei von der rot-grünen Stadtregierung endgültig in Bauland umgewidmet. Mitten im ersten Wiener Umweltfriedhof, von drei Seiten umgeben mit Gräbern, sollen von Wohnfonds Wien insgesamt 70 geförderte Wohnungen errichtet werden.

Mehr zum Thema

"Es ist mit Sicherheit die ruhigste Lage von Währing mit einem wunderschönen Ausblick, wenn man so etwas mag", erzählt Andreas Fitzka, Wirt vom Häuserl am Stoan, mit gewissem Sarkasmus. Das Grab seiner Familie befindet sich in Reihe 5 von Gruppe 1 und damit in unmittelbarer Nähe des Bauprojekts. Denn auf dem 7500 Quadratmeter großen Grundstück soll bis auf fünf Meter an die Friedhofsmauer herangebaut werden.




Sitelink


Kritiker des Bauvorhabens in einem der begehrten Nobelbezirke Wiens sprechen von Störung der Totenruhe und Pietätlosigkeit, in den Friedhof am Rande des Wienerwalds werde richtiggehend eine Schneise hineingeschnitten. Die Verbauung des Friedhofs sei nur die Spitze des Eisbergs, sagt Michael Eischer, Heurigen-Betreiber in Neustift am Walde und FPÖ-Obmann des Bezirks. "Dass in einer Grünzone der Friedhof filetiert wird, ist der erste Sündenfall. Als Nächstes werden die Weingärten geopfert." Der gesamte Weinbauverein sei gegen das Projekt. Eischer befürchtet, dass wegen des großen Interesses von Wohnungssuchenden in der elitären Zone die Heurigenkultur bald verloren gehen könnte. "Je mehr Leute zuziehen, umso mehr Gegner bekommen die Heurigen. Wegen der Lärmbelästigung, weil es in der Nacht immer einen gewissen Wirbel gibt. Der Heurigenort Neustift ist zum Sterben verurteilt." Jedes Jahr sperrten wieder Kollegen zu, schließlich sei es lukrativer und weniger anstrengend, Grund und Boden teuer zu verkaufen, als dort Wein anzubauen.

SPÖ und Grüne wollen sich dem Gegenwind nicht beugen. Freie Bauflächen, die im Eigentum der Stadt Wien stehen und für geförderten Wohnbau verwendet werden könnten, seien rar und müssten verwertet werden, lautet deren Argument.

Die grüne Bezirkssprecherin Silvia Nossek spricht von einem "tragbaren Kompromiss". Forderungen, wie ortsübliche Verbauung mit maximal neun Metern Höhe oder Begrünung der Dachflächen, seien berücksichtigt worden. Zudem sei das Grundstück dort bisher gewerblich genutzt worden. "Ich will gar nicht wegreden, dass die Gräber direkt an die Grundstücksgrenze heranreichen", sagt Nossek. Pietätlos sei ein geförderter Wohnbau dort aber keinesfalls. "Der Tod ist Teil des Lebens und viele Menschen leben in unmittelbarer Nähe von Friedhöfen."

Nicht nur im 18. Bezirk könnten bald Menschen auf dem Friedhofsgelände wohnen. Die Friedhofsverwaltung hat zuletzt auf mehreren Friedhöfen auf Reserveflächen verzichtet und sie der Stadt Wien zur Nutzung zurückgegeben. Weil der Bedarf an Grabflächen aus zweierlei Gründen geringer wird: Viele Menschen bevorzugen heutzutage Feuerbestattungen, Urnen benötigen weniger Platz. Zudem werden immer mehr Gräber vorzeitig aufgelassen, weil Hinterbliebene für die letzte Ruhestätte ihrer Angehörigen nur mehr zehn Jahre bezahlen und das Grabnutzungsrecht anschließend nicht mehr verlängern.

Christoph Chorherr, Planungssprecher der Wiener Grünen, will in jedem Einzelfall prüfen, ob die genannten Reserveflächen nun für Wohnbau genutzt werden oder nicht und wenn, in welchem Ausmaß. Wenn man vermeiden möchte, dass die Wohnungspreise in Wien stark ansteigen, dann ist es Chorherr zufolge in Zeiten einer wachsenden Stadt (Wien wächst jährlich um rund 25.000 Menschen) durchaus sinnvoll, solche frei werdenden Reserveflächen auf eine mögliche Nachnutzung als Bebauungsfläche für Wohnungen - und hier mit speziellem Augenmerk auf sozialen Wohnbau - zu prüfen.

Mobile Beete?


Mit wohnpartner zum eigenen Gartenparadies


Wien (OTS) - Gemeinsam Garteln und Freundschaften knüpfen: Rund
120 Mobile Beete in Städtischen Wohnhausanlagen laden BewohnerInnen nicht nur dazu ein, ihren grünen Daumen spielen zu lassen, sondern auch NachbarInnen besser kennen zu lernen. Aufgrund der großen Nachfrage stellt wohnpartner bis Juni noch weitere 60 neue Beete in elf Bezirken auf.


120 Mobile Beete wie muss ich mir das vorstellen? Kommt da ein Lastwagen von Wiener Wohnen, stellt sich vor meine Tür und ich darf im Sand spielen?

Sonntag, 26. April 2015

FPÖ sieht Option für Rot-Blau nach Wien-Wahl

Klubchef Gudenus erwartet Kurswechsel der SPÖ nach schwerem Wahlverlust.
FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus über das rot-blaue Bürgermeister-Duell bei der Wien-Wahl im Oktober.
die SPÖ dieses Duell selbst, weil Michael Häupl gemerkt hat, dass ihm die Felle davonschwimmen. Unter dem Motto "Häupl gegen Strache" versucht er, die Linken um sich zu scharen.
die SPÖ bei der Wahl sehr viel Federn lassen wird, ist fraglich, ob sich eine Koalition mit den Grünen oder der ÖVP überhaupt rechnerisch ausgeht.

In der SPÖ gibt es eine große, nach außen schweigende Gruppe, die zumindest eine Kooperation mit der FPÖ als Variante offenlassen will. Die Ausgrenzungspolitik gegenüber der FPÖ geht ja von Wien und Häupl aus. Andere Landesgruppen wünschen sich eine Öffnung, werden aber durch Häupls Noch-Dominanz daran gehindert. Wenn er aber spürbar viel verliert, wird sich das ändern.

Samstag, 25. April 2015

Der unbekannte Schuldenberg


Österreichs Verschuldung liegt bei 203,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), also der jährlichen Wertschöpfung der Republik. Unmöglich? Ganz und gar nicht. Investmentbanker und Finanzpolitiker schauen längst nicht nur auf die Staatsschuld, sondern auch auf die private Verschuldung eines Landes. Und diese betrug in Österreich zuletzt 129,1 Prozent des BIP (laut den jüngsten verfügbaren Daten 2013. Die Schulden der Republik beliefen sich auf 74,5 Prozent des BIP.

Der Blick auf den weitgehend unbekannten Schuldenberg ist logisch, denn eine schlechte Wirtschaftsentwicklung hat nicht nur Auswirkungen auf die Staatsfinanzen, sondern führt auch im privaten Bereich zu Kreditausfällen, etwa durch Insolvenzen. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die Bank der Notenbanken, hat dafür sogar Schwellenwerte festgelegt: Wenn private Haushalte eine Verschuldung von 85 Prozent, Unternehmen eine von 90 Prozent überschreiten, leidet das Wirtschaftswachstum. Es werde dann wenig investiert, weil zu viel Geld in die Bedienung der Schulden fließen müsse.
Eine ziemlich grobe Schätzung, denn die USA sind in allen drei Kategorien deutlich darüber, trotzdem liegt das Wachstum bei 3 Prozent und ist damit doppelt so hoch, wie für die Euroländer erwartet wird. "Aber die Höhe der privaten Verschuldung lässt Rückschlüsse auf die Nachhaltigkeit der Wirtschaft zu", meinen die Experten der BIZ.
Österreich ist dabei in einer komfortablen Position
In Österreich liegen die Schulden privater Haushalte deutlich unter dem Schwellenwert. "So manche Regierung könnte sich ein Beispiel an ihren Bürgern nehmen", sagte Allianz-Chef Wolfram Littich einmal. So etwa auch Griechenland. Private Haushalte und Unternehmen liegen bei 64,4 beziehungsweise 69,7 Prozent, also deutlich unter der Staatsschuld. Allerdings steigen dort auch die privaten Schulden. Vor der Krise waren sie noch deutlich niedriger.




Besonders genau schauen sich Banken diese Schuldenquoten an. Die Niederlande beispielsweise liegen bei der privaten Verschuldung weit über der Kennziffer des Staates. 304,6 Prozent ist ein sehr hoher Wert, und ein schöner Teil liegt in Immobilienkrediten. Auf dem Papier haben die Niederlande ein ähnliches Problem wie Spanien. "Die Kombination aus privater Verschuldung und Immobilienblase besitzt eine enorme Sprengkraft", urteilt die deutsche Commerzbank.
Nullzins-Politik treibt viele Europäer in höhere Schulden
Die niedrigen Zinsen treiben viele Bürger in noch höhere Schulden. Das Marktforschungsinstitut TNS hat errechnet, dass jeder zweite Europäer bei einer eklatanten wirtschaftlichen Verschlechterung keine drei Monate seinen Lebensstandard aufrechterhalten kann. Ein Drittel der europäischen Bürger verfügt über gar keine Ersparnisse.
Es ist also kein Wunder, dass die EZB und alle europäischen Notenbanken recht genau auf die Entwicklung der Privatverschuldung schauen. Wenn hohe Schulden und Arbeitslosigkeit aufeinandertreffen, können Kredite nicht mehr bedient werden, die Banken verzeichnen Ausfälle. Die niederländischen Banken bestanden zwar allesamt den EZB-Stresstest, die hohe Privatverschuldung des Landes hängt trotzdem wie ein Damoklesschwert über den Instituten.
Niederlande und Dänemark haben ein veritables Problem
Zwar haben die Niederländer zaghaft begonnen, den Schuldenstand zu reduzieren, doch gleichzeitig sind mit dem Platzen der Immobilienblase die Häuser um 20 Prozent im Wert gefallen.
Um das stabile Euroland nicht ins Gerede zu bringen, halten sich Zentralbank und EU-Kommission mit Äußerungen zurück, doch das Problem besteht. Gerade am Beispiel Niederlande ist schön zu sehen, welche Auswirkungen eine hohe Privatverschuldung hat. Das Wirtschaftswachstum ist vergleichsweise gering, statt zu investieren, wird gespart. Die Niederlande haben allerdings - im Gegensatz zu Spanien und Portugal - eine überaus wettbewerbsfähige Industrie, wie die hohen Exportüberschüsse beweisen.
Trotzdem regt sich auch an dieser Front Kritik an der EZB. Die Nullzins-Politik ist natürlich ein Anreiz, sich in Schulden zu stürzen. Da die Zinsen auf Sparguthaben deutlich unter der Inflationsrate liegen, gibt es umgekehrt kaum Anlass, Guthaben aufzubauen. "Manche EU-Länder können mit der Verschuldung ihrer Haushalte noch leben. Wenn sich allerdings immer neue Bevölkerungsschichten verschulden, kann etwas ins Rutschen kommen, und das verlangt natürlich Aufmerksamkeit", sagt ein Notenbanker, der namentlich nicht genannt werden will.
Die Ratingagentur Standard & Poor’s warnte bereits im Vorjahr vor der deutlichen Zunahme der Privatverschuldung in Europa. Sollte also die Bonität von EU-Ländern deswegen eingeschränkt werden, droht dies auf die Staaten selbst zurückzufallen.
Auswirkungen auf Junckers Investitionsplan befürchtet
Vor allem die stabilen Euroländer haben eine relativ hohe Privatverschuldung. Genau diese Länder versuchen derzeit, den Privatkonsum anzukurbeln, um das Wachstum zu verbessern.
Auch Österreich hat eine Steuerreform auf den Weg gebracht, um niedrige Einkommensbezieher zu höherem Konsum zu bewegen. Allerdings liegt Österreich hier im EU-Vergleich sehr gut. Mit 51,2 Prozent ist die Verschuldung der heimischen Privathaushalte sehr niedrig, etwa im Vergleich zu Dänemark oder den Niederlanden. Sollte die Steuerreform den Verschuldungsgrad erhöhen, droht also kaum Gefahr. Auch die Sparquote ist in Österreich höher als in anderen EU-Ländern. Allerdings ist hier die Verteilungsungleichheit enorm.